Güterverkehrskonzept der Bahn mutig und folgerichtig

(Berlin) - Das Unternehmen Deutsche Bahn AG (DB AG) habe keine andere Wahl, als sich - losgelöst von verkehrspolitischen Wünschen - endlich und nur auf die profitablen Bereiche zu konzentrieren.

Völlig konsequent sei es, die "Komplexität" durch Konzentration und Direktverbindungen zu reduzieren, sich mehr auf internationale Verkehre auszurichten und die Kunden zu bevorzugen, die am stärksten zum Umsatz beitrügen. Politiker müssten sich daran gewöhnen, Beförderungen und Transporte, die keine Rendite abwerfen, aus eigener Tasche zu finanzieren.

Um so mehr komme es nun aber auch darauf an, über Wettbewerb auf der Schiene für Anbietervielfalt zu sorgen. Auch für Kooperationen zwischen der DB AG und den regionalen Eisenbahnen ergäben sich dadurch nun neue Möglichkeiten.

Mit dem Versuch des bundeseigenen Unternehmens DB AG, durch Konzentration aus eigener Kraft profitabel zu werden, müsste sich die Verkehrspolitik von der Illusion der Verkehrsverlagerung verabschieden. Wenn sich die DB AG aus der Fläche zurückziehe und kleine Sendungsgrößen nicht mehr wirtschaftlich befördern könne, bedeute dies: Eine Verlagerung auf die Schiene werde es nicht geben.
Zu verabschieden sei auch der Plan zur Einführung der entfernungsabhängigen LKW-Maut. Wenn es keine nennenswerte Verkehrsverlagerung auf die Schiene geben könne, mache es folgerichtig keinen Sinn, dies verkehrspolitisch durch Verteuerung des Straßengüterverkehrs erzwingen zu wollen.

Die Maut würde ländliche Regionen vielmehr erheblich benachteiligen: Wenn sich die DB AG aus der Fläche zurückziehe, bleibe der LKW als einzige Option übrig. Transporte in die und aus der Region würden dann ohne Not durch den Staat verteuert. Dies könne verkehrs-, raumordnungs- und wirtschaftspolitisch nicht ernsthaft gewollt sein.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelstag (DIHT) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000