Handel und Verbraucher gemeinsam gegen neue EC-Karten-Gebühren

(Berlin) - Gemeinsame Presseerklärung der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände und des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels zu der Einführung von neuen EC-Karten-Gebühren.

Der Zentrale Kreditausschuss (ZKA), in dem die verschiedenen Bankenverbände zusammengeschlossen sind, will eine Gebühr von 35 Pfennig für das im Einzelhandel weit verbreitete elektronische Lastschriftverfahren (EC-Karte + Unterschrift) einführen. Dieses sogenannte Interbankenentgelt lehnten jetzt Einzelhandel und Verbraucher gemeinsam ab.

Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) und der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) wiesen auf die Vorzüge des Bezahlens mit EC-Karte hin. Manfred Westphal, Leiter des AgV-Referates Finanzdienstleistungen, erklärte, das elektronische Lastschriftverfahren sei ein praktisches und sicheres Zahlungsverfahren: "Die Kunden müssen keine Geheimzahl wie beim EC-Cash eingeben. So werden Sicherheitsprobleme vermieden, da niemand den Code ausspähen kann." Außerdem könne eine fehlerhafte Lastschrift anders als eine Zahlung per EC-Cash leicht zurückgebucht werden.

Stefan Schneider, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer, sagte: "Das Lastschriftverfahren hat sich im Einzelhandel durchgesetzt und ist sowohl bei Händlern als auch bei Kunden sehr beliebt." Jedes Jahr würden 700 Millionen Einkäufe mit der EC-Karte bezahlt. Davon würden fast 600 Millionen auf das elektronische Lastschriftverfahren entfallen. "Wenn die Pläne der Banken Realität werden, wird das den Handel rund 250 Millionen Mark im Jahr zusätzlich kosten", rechnete Schneider vor. Falls die Einzelhandelsunternehmen angesichts dieser Beträge auf mit weniger Bankgebühren belastete Zahlungen per EC-Cash (EC-Karte + Geheimzahl, Abbuchung erfolgt online) umstellen würden, würde das die Zeiten an den Kassen stark verlängern, allein in Verbraucher- und SB-Märkten um insgesamt 500.000 Stunden pro Jahr.

Einig sind sich AgV und HDE, dass eine im Kartell beschlossene Zahlungsverpflichtung der Banken in krassem Widerspruch zu echtem Wettbewerb steht. Beide kündigten an, bei dem anstehenden Genehmigungsverfahren des Bundeskartellamtes massiv den Bankenplänen zu widersprechen.

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