Handwerk: Aufschwung für Reformen nutzen
(Berlin) - Zum Jahresgutachten des Sachverständigenrates erklärt Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH): "Die Bundesregierung muss das prognostizierte hohe Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr entschlossen nutzen und die Strukturreformen konsequent fortsetzen und manche zwischenzeitlichen Fehlentscheidungen korrigieren. Nur dann wird sich das Wachstum verstetigen und mehr Beschäftigung entstehen. Es gilt, die Sozialversicherungsbeiträge zu senken und dabei in der Kranken- und der Pflegeversicherung von den Arbeitsplätzen zu entkoppeln, die sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest zu machen und die Arbeitsmärkte zu flexibilisieren. Mit der geplanten Unternehmensteuerreform beweist die Bundesregierung, dass Reformen möglich sind. Dringend notwendig bleiben die weitere Konzentration der Arbeitsmarktpolitik auf den ersten, tatsächlichen Arbeitsmarkt sowie zusätzliche Flexibilisierungsschritte im Kündigungsschutzrecht. Was im kommenden Jahr nicht auf den Weg gebracht werden kann, wird absehbar für den gesamten Rest der Legislaturperiode unerledigt bleiben und damit gerade auch zu Lasten des binnenwirtschaftlich orientierten Mittelstandes gehen.
Von der anhaltenden Dynamik bei den Exporten und bei den Ausrüstungsinvestitionen werden 2007 auch Handwerksbranchen profitieren. Dies darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass Mehrwertsteuererhöhung und Kaukraftentzug die positive konjunkturelle Entwicklung in kundennahen Bereichen gefährden können.
Wir brauchen daher weitere Anreize zur Stützung der Binnennachfrage. Die Einführung von Zuschüssen im Rahmen der Förderung der energetischen Gebäudesanierung ist bereits angekündigt, darüber hinaus sollte auch der Steuerbonus auf Handwerksleistungen ausgeweitet werden, um die Schwarzarbeit weiter zurückzudrängen."
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