Pressemitteilung |

Hilfen im Haushalt legalisieren

(Heppenheim) - Eine Greencard für ausländische Pflegefachkräfte und die Legalisierung der Arbeit ausländischer Hilfskräfte bei der häuslichen Betreuung über eine Saisonarbeitsregelung fordert die DGVP.

"Es ist nicht länger hinnehmbar, dass Familien, die pflegebedürftige Angehörige gut versorgt sehen wollen, in die Illegalität getrieben werden", stellte DGVP-Präsident Ekkehard Bahlo fest. Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten stellt dabei die Qualität der Pflege in den Mittelpunkt: Sie plädiert dafür, für die medizinisch notwendige Pflege die ambulanten Pflegefachkräfte heran zu ziehen und Hilfskräfte lediglich zur Betreuung und zur Unterstützung im Haushalt ein zu setzen.

Gerade in diesem Bereich der häuslichen Betreuung der Pflegebedürftigen bestehe derzeit der größte Bedarf und der größte Mangel. "Dabei geht es oftmals nur darum, dass jemand im Haus ist, der Pflegebedürftige nicht allein bleibt", stellte DGVP-Präsident Bahlo fest. Es gehe um Hilfe bei alltäglichen Verrichtungen im Haushalt.

Diese notwendige Unterstützung könne über die Legalisierung der Arbeit ausländischer Hilfskräfte durch die Übertragung der Saisonarbeitsregelung auf häusliche Hilfe und Betreuung vergleichsweise schnell geregelt werden. Es gebe dagegen kaum eine Familie, die für diese Hilfen rund 15.000,-- DM im Monat aufbringen könne. Diese Kosten fallen an, wenn ein Pflegedienst mit dieser Betreuung beauftragt würde.

Der Versicherten- und Patientenverband widerspricht weiter der Argumentation, es gebe genug Pflegefachkräfte, die diese Aufgabe übernehmen könnten: "Inzwischen klagen auch die Pflegedienste über fehlende Fachkräfte", stellte Bahlo fest, "das ist der Grund für uns, zusätzlich zur Regelung für häusliche Hilfe eine Greencard für ausgebildete Pflegekräfte zu fordern, um auch auf diese Weise den notwendigen Umfang und vor allem die Qualität der Pflege zu sichern."

Die DGVP hält längerfristig eine Aufwertung der Pflegeberufe für unumgänglich. "Wir können es uns in einer alternden Gesellschaft nicht mehr leisten, diejenigen unter zu bewerten, die sich im körperlich und seelisch anstrengenden Bereich der Pflege engagieren!"

Als blanken Zynismus wertete Bahlo die Argumentation, Patienten müssten eben im Heim untergebracht werden, wenn die Pflege nicht anders gesichert werden könne. "Abgesehen davon, dass die Heimplätze dafür nicht ausreichen, widerspricht das dem Hauptziel der Pflegeversicherung, den Menschen so lange wie möglich ein würdiges Leben in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung zu ermöglichen."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Postfach 12 41 64630 Heppenheim Telefon: 06252/910744 Telefax: 06252/910745

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