Pressemitteilung | Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (KGSH)

Hiobsbotschaft für Kliniken - Veränderungsrate 2003 unter einem Prozent

(Kiel) - Als katastrophale Nachricht für die Krankenhäuser bezeichnet KGSH-Geschäftsführer Bernd Krämer die jetzt bekanntgegebene Veränderungsrate für die Budgets 2003: "Mit 0,81 Prozent liegt dieser Wert noch unter unseren pessimistischsten Annahmen. Wie damit unabweisbare Kostensteigerungen finanziert werden sollen, bleibt rätselhaft."

Das Bundesgesundheitsministerium stellt diese Rate alljährlich im September auf Basis der Kasseneinnahmen der beiden letzten Halbjahre fest. Krämer: "Letztendlich zeigt sich hier die Einnahmeschwäche der gesetzlichen Krankenkassen. Hier, und nicht in einer angeblichen Kostenexplosion liegt das Kernproblem unseres Gesundheitswesens."

Die Festlegung des Bundesgesundheitsministeriums ist die wesentliche Kennziffer für die Budgetbegrenzung der Krankenhäuser. Maximal um diese Rate dürfen die Klinikeinnahmen gesteigert werden. Höhere tatsächliche Kostenbelastungen bleiben an den Krankenhäusern hängen. Krämer: "Wir wissen zwar nicht, wie die Tarifverhandlungen im Herbst ausgehen werden. Eine Steigerungsrate unter einem Prozent wäre aber angesichts der Abschlüsse der anderen Branchen völlig unrealistisch."

Bei einem Tarifabschluß von drei Prozent wäre die Differenz von mehr als zwei Prozent nicht finanziert und müßte durch die Kliniken eingespart werden. Krämer: "Nennenswerte Einsparreserven sind in den Krankenhäusern nach zehn Jahren Deckelung aber nicht mehr vorhanden. Durch den sich abzeichnenden akuten Geldmangel sind mittelfristig nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die hohe Qualität der Versorgung gefährdet. Letztendlich wird von den Krankenhäusern erwartet, daß sie trotz real sinkender Budgets die jeweils wirksamsten und im Zweifelsfall auch teuersten Medikamente und Geräte vorhalten. Zusätzlich muß im Jahr 2003 auch noch der erhebliche Aufwand der Umstellung auf DRG-Fallpauschalen geschultert werden."

Quelle und Kontaktadresse:
Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. Feldstr. 75 24105 Kiel Telefon: 0431/8810510 Telefax: 0431/8810515

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