Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Hohe Jugendarbeitslosigkeit kein Ausbildungsproblem / DIHT zur Bundestagsdebatte über "Lehrstellenmangel Ost"

(Berlin) - Trotz des Sofortprogramms der Bundesregierung steigt die Jugendarbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern. Für eine nachhaltige Besserung der Situation sei eine Konzentration auf die betriebliche Ausbildung und den ersten Arbeitsmarkt notwendig, erklärte der Deutsche Industrie- und Handelstag anlässlich der Bundestagsdebatte zum Lehrstellenmangel Ost am 30. Juni. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern sei im Wesentlichen kein Ausbildungsproblem. Hier werde es auch in diesem Jahr durch gemeinsame Anstrengung von Politik und Wirtschaft gelingen, allen Jugendlichen eine Ausbildungsperspektive zu bieten. Erfreulich sei bislang vor allem die Entwicklung bei den betrieblichen Lehrstellen: Im IHK-Bereich - also bei Industrie, Handel und Dienstleistung - sei zuletzt ein zweistelliger Zuwachs bei den neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen verzeichnet wurde.

Die wirklichen Probleme zeigten sich hingegen an der zweiten Schwelle, beim Übergang von der Ausbildung in den Arbeitsmarkt. Der Fachkräftebedarf der Betriebe in den neuen Bundesländern sei angesichts der Wirtschaftslage zu gering, um alle Absolventen aufnehmen zu können. Der exportgetragene Aufschwung wirke sich wegen der niedrigeren Exportquote in den neuen Ländern noch nicht auf die Beschäftigung aus. Ohne eine durchgreifende Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in den neuen Bundesländern sei ein dauerhafter Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit nicht zu erwarten.

Die vom Bundesbildungsministerium finanzierten Lehrstellenentwickler bei den ostdeutschen Industrie- und Handelskammern (IHKn) seien für die Gewinnung neuer Ausbildungsbetriebe unabdingbar. Kleinere Betriebe seien oftmals nicht in der Lage, eigenständig eine Ausbildung zu organisieren. Gerade im dynamischen Dienstleistungssektor fehlten aber auch in den neuen Ländern neue Ausbildungsberufe. Die New Economy brauche neue Berufe, ansonsten könne sie nicht ausbilden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelstag (DIHT), Peter Blume, Tel.: (0 30) 20 30 8-16 02, Fax: (0 30) 20 30 8-16 67

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