IAB-Studie / Möllenberg: Gegen Armut trotz Arbeit hilft nur ein gesetzlicher, Existenz sichernder Mindestlohn für alle Branchen
(Berlin) - "Leider bestätigt die aktuelle IAB-Studie das, wovor wir seit Jahren warnen, nämlich dass immer mehr Menschen trotz eines Vollzeitjobs das Abrutschen in Armut droht", erklärte der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Franz-Josef Möllenberg am Freitag (16. Januar 2009) in Berlin.
Wenn schon 2006 fünf Prozent der Vollzeitbeschäftigten von Armut bedroht gewesen seien, so sei in Zeiten sinkender Tarifbindung und angesichts einer weltweiten Finanzkrise wahrlich keine Besserung zu erwarten: "Einzig ein gesetzlicher, Existenz sichernder Mindestlohn kann dieser dramatischen Entwicklung Einhalt gebieten. Die Große Koalition sollte nun endlich ihr Klein-Klein bei den Branchen-Mindestlöhnen ad acta legen und das Konjunkturpaket II um einen einheitlichen Mindestlohn für alle Branchen erweitern", so Möllenberg.
Alles andere sei erbärmliche Flickschusterei, die den Menschen keinen Zentimeter weiterhelfe. "Gerade die Politikerinnen und Politiker, die in diesem Jahr schon den Wahlkampf-Tunnelblick haben, sollten erkennen, was den Wählerinnen und Wählern wirklich auf den Nägeln brennt: Sie wollen von ihrem Lohn leben können." Eine einheitliche gesetzliche Lohnuntergrenze, so der NGG-Vorsitzende, könne hierzu entscheidend mit beitragen. Die guten Erfahrungen in den europäischen Nachbarländern belegten dies eindrucksvoll.
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