Pressemitteilung |

Industrie-Strompreise 2006 steigen zweistellig

(Essen) - Große Kunden sind auch 2006 den wenigen Stromanbietern alternativlos ausgeliefert mit der Folge oft zweistelliger Steigerungsraten. Ein klares Zeichen für fehlenden Wettbewerb, so der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Die Brennstoffpreise und damit die Kosten des im Wesentlichen auf Braunkohle, Kernenergie und Steinkohle basierenden deutschen Kraftwerksparks hätten sich nicht annähernd so stark entwickelt. Vielmehr erlaubten es der fehlende Wettbewerb und ein mangelhaft ausgestalteter Emissionshandel den Strom­unternehmen, sich die fiktiven CO2-Zertifikatspreise von den Stromkunden in Milliarden­höhe bezahlen zu lassen. Hier müsse der designierte Wirtschaftsministers Stoiber als erstes handeln, wenn er es mit sinkenden Energiepreisen ernst meine. Noch in der ersten Phase des Emissonshandels bis 2008 müsse das gesetzliche Regelwerk hierzu verändert werden, um schnell die Milliarden Euro Windfall Profits der Versorgungswirtschaft zu vermeiden.

Günstige Industriestrompreisangebote gebe es derzeit in Deutschland nicht, betont der VIK. Die Strompreise inklusive der Netznutzung seien für die Industrie bereits seit 2000 im Mittel um über 20 Prozent gestiegen. Besonders ungünstig sei nach Angaben des VIK die Preisentwicklung für sehr große Stromkunden gewesen, bei ihnen habe sich der Preis im Mittel seit 2000 um über 45 Prozent erhöht*.

Vor der Marktliberalisierung 1998 habe das Strommonopol die Strompreise in Deutschland bereits auf höchstes Niveau geführt. Zunehmender Wettbewerb – bis 2000 – habe die Preise sinken lassen. Ein nüchterner Blick auf die aktuelle Situation aber zeige: Bereits wenige Jahre nach der formellen Marktöffnung habe die zunehmende Konzentration der Stromerzeugungskapazität bei nur vier großen Unternehmen den Stromwettbewerb zunichte gemacht.

* Das zeigt die jährliche Strompreisumfrage bei den VIK-Mitgliedern. Diese Ergebnisse werden durch staatliche Strompreisbelastungen weiter verschlechtert.

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Roland Schmied, Pressesprecher(in) Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen Telefon: (0201) 810840, Telefax: (0201) 8108430

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