Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Industrieproduktion in Deutschland / Aufschwung setzt sich fort

(Berlin) – Die Industrieproduktion in Deutschland wird im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent steigen, so das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 50/2005. Die Auslandsnachfrage hat trotz der geringeren weltwirtschaftlichen Dynamik kaum an Schwung verloren. Außerdem regen die Exporterfolge der Unternehmen in Deutschland inzwischen auch die heimische Nachfrage nach Investitionsgütern an. Davon profitiert die deutsche Investitionsgüterindustrie zusätzlich. Basierend auf den Annahmen und Prognosen des Herbstgutachtens der Wirtschaftsforschungsinstitute kam die Industrietagung des DIW Berlin zu dem Ergebnis, dass sich die Expansion der Industrieproduktion im kommenden Jahr mit ähnlichem Tempo fortsetzen wird. Dies wäre dann schon das dritte Jahr in Folge, in dem das Wachstum der Industrieproduktion das Wachstum der Gesamtwirtschaft deutlich übertrifft. Ein über den angenommen Wert hinaus steigender Rohölpreis würde das industrielle Wachstum allerdings gefährden.

Die chemische Industrie als größter Vorleistungsgüterproduzent hat sich im Jahr 2005 weit überdurchschnittlich entwickelt. Der Maschinenbau als größter Investitionsgüterproduzent profitiert zurzeit besonders stark vom kräftigen Wachstum außerhalb des Euroraumes. Im kommenden Jahr wird seine Produktion zunehmend auch von der inländischen Nachfrage nach Investitionsgütern gestützt werden. Die Ge- und Verbrauchsgüterindustrie leidet nach wie vor unter der Konsumschwäche in Deutschland. Trotzdem ist die Produktion von Verbrauchsgütern in den ersten drei Quartalen um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen: Das Ernährungsgewerbe profitiert von der EU-Erweiterung durch eine massive Ausweitung seines Außenhandels mit Osteuropa, die pharmazeutische Industrie von der in diesem Jahr besonders starken Nachfrage nach Grippeschutzimpfstoffen. Der Druckindustrie kommt die aufgrund der Konsumschwäche verstärkte Werbetätigkeit des Handels zu Gute.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Pressestelle Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: (030) 89789-0, Telefax: (030) 89789-200

(sk)

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