Pressemitteilung | AGA Norddeutscher Unternehmensverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung e.V.

Informations-Kampagne Arbeitskosten: "Mehr netto für alle" / 100 Euro Nettolohn kosten dem Unternehmer 250 Euro

(Hamburg) - "Steigende Steuern und Sozialabgaben belasten Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Zu Recht klagen die Mitarbeiter darüber, dass von den gezahlten Bruttoentgelten netto so wenig übrig bleibt." Dies erklärte Helly Bruhn-Braas, Präsidentin des AGA Unternehmensverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung e. V., am Wochenende in Hamburg.

Vielen sei gar nicht bewusst, dass Unternehmer eine noch viel größere Last zu schultern hätten: 100 Euro Nettolohn für den Mitarbeiter bedeuten 250 Euro an Arbeitskosten. Daher hat der AGA Unternehmensverband jetzt eine Informations-Kampagne gestartet, um den 120.000 Mitarbeitern in seinen 3.000 Mitgliedsunternehmen den Zusammenhang von Arbeitskosten, Bruttoentgelt und Nettobezug bewusst zu machen.

Die Experten des AGA berechnen regelmäßig die tatsächliche Höhe der Lohn- und Gehaltsnebenkosten für den norddeutschen Groß- und Außenhandel. So kommen zum Bruttoentgelt derzeit 53 Prozent an direkten Lohnzusatzkosten hinzu. Sie setzen sich u. a. zusammen aus den Arbeitgeberanteilen für die Sozialversicherungen und den Sonderzahlungen, wie z. B. Weihnachts- und Urlaubsgeld. Unter Berücksichtigung der Entgeltfortzahlung bei Urlaub und Krankheit erreichen die Lohnzusatzkosten sogar einen Wert von 93 Prozent.

Konkret bedeutet dies: Bei einem Bruttolohn von z. B. 1.850 Euro erhält ein Mitarbeiter mit Steuerklasse I 1.150 Euro ausgezahlt. Die Arbeitskosten, das heißt Bruttoentgelt plus Lohnzusatzkosten, belaufen sich hingegen auf satte 2.831 Euro pro Monat. Mit anderen Worten: Die tatsächlichen Arbeitskosten betragen in diesem Falle das Zweieinhalbfache des ausbezahlten Nettolohnes.

Die Schere zwischen Arbeitskosten und Nettobezügen werde in den nächsten Jahren weiter auseinanderklaffen, es sei denn, das deutsche Sozialsystem werde grundlegend nachhaltig reformiert, erläutert die AGA-Präsidentin. Allein schon aufgrund der demographischen Entwicklung könne das gegenwärtige Rentenniveau nicht gehalten werden. Die Kosten des Gesundheitswesens liefen aus dem Ruder.
Die Arbeitskosten seien heute bereits zu hoch. Das müsse sich ändern. "Unser Sozialstaat bedarf einer Schlankheitskur. Steuern und Sozialabgaben müssen sinken, damit unsere Arbeitsplätze international wettbewerbsfähig bleiben und unsere Mitarbeiter netto mehr ausbezahlt bekommen", erläutert Bruhn-Braas. Die Schere zwischen brutto und netto ließe sich nur verringern, wenn wir die Prinzipien der Selbstbeteiligung und der Eigenverantwortung im sozialen System stärken, stellt die AGA-Präsidentin fest. "Unser Ziel ist es, die deutsche Wirtschaft und damit jedes einzelne Unternehmen auf Wachstumskurs zu bringen. Nur so erreichen wir mehr Wohlstand für alle."

Quelle und Kontaktadresse:
AGA Unternehmensverband Großhandel - Außenhandel - Dienstleistung e.V. Kurze Mühren 2, 20095 Hamburg Telefon: 040/308010, Telefax: 040/30801107

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