Pressemitteilung | Die Verbraucher Initiative e.V.

Informierte Verbraucher kritisch gegenüber gefälschten Produkten

(Berlin) - Mit einer Befragung untersuchte die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V., welche Faktoren die Einstellung von Konsumenten zum Thema "Produktpiraterie" bestimmen. Je besser Verbraucherinnen und Verbraucher über die Hintergründe informiert sind, desto kritischer sind sie offensichtlich gegenüber gefälschten Produkten.

Der Handel mit gefälschten Markenprodukten und Raubkopien macht inzwischen in vielen Produktbereichen Milliardensummen aus. Verstärkt tritt das Problem im Bereich der Nicht-Luxusartikel auf. Neue Bestellmöglichkeiten über das Internet erschweren es immer mehr, die Absatzwege zurückzuverfolgen und sie zu unterbinden. Obwohl die Produktpiraterie in den meisten Ländern der Erde einen Gesetzesverstoß darstellt, erscheint der Kauf von Fälschungen jedoch manchem Verbraucher nur als ein "Kavaliersdelikt".

In einer aktuellen Untersuchung hat die VERBRAUCHER INITIATIVE nachgewiesen, dass besser informierte Verbraucher auch weniger anfällig gegenüber den "Verlockungen" gefälschter Produkte sind. Insbesondere die Erkenntnis, dass der Erwerb derartiger Angebote ggf. Qualitätserwartungen enttäuschen kann und in Hinblick auf Reklamationen zahlreiche Risiken birgt, hält kritische Verbraucher mehrheitlich von der Bereitschaft zum Kauf ab. Auch die Möglichkeit, mit dem Kauf von Raubkopien andere zu schädigen (z.B. durch die Unterstützung von Kinderarbeit im Textilsektor) bildet ein starkes Motiv, sich nicht auf derartige Angebote einzulassen.

"Wir waren überrascht, dass die befragten Verbraucher auch im Falle von deutlichen Preisvorteilen an ihrer kritischen Haltung festhielten" betont Volkmar Lübke, Vorstandsmitglied der VERBRAUCHER INITIATIVE, "selbst die Skala von 30% über 60% bis zu 90% günstigeren Preisen veränderte die konsequente Einstellung verantwortlicher Verbraucher kaum".

Die Mitgliederbefragung gibt implizit auch Hinweise darauf, dass eine stärkere Aufklärungs- und Informationsarbeit einen entscheidenden Beitrag zur Lösung des Problems bilden könnte. "Gefordert ist hier vor allem die Politik in Berlin und Brüssel. Sie muss die entsprechenden Mittel bereitstellen", so Volkmar Lübke. Verbraucher, die sich der Risiken gefälschter Produkte für sich und der möglichen Schädigung anderer bewusst sind, lehnen den Erwerb derartiger Güter überwiegend konsequent ab. Dies kommt auch dem Ziel eines "verantwortlichen Konsums" entgegen, das ja gerade darauf angewiesen ist, den Produktionsweg der Güter zurückzuverfolgen, um auch die soziale und ökologische Verantwortung der Hersteller in die Kaufentscheidung einbeziehen zu können.

Quelle und Kontaktadresse:
Die Verbraucher Initiative e.V. Breite Str. 51 53111 Bonn Telefon: 0228/7263393 Telefax: 0228/7263399

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