Pressemitteilung | Bayerische Ingenieurekammer-Bau

Ingenieure mauern nicht gegen EU-Dienstleistungsfreiheit

(München) – Die Glaubwürdigkeit der deutschen Bauwirtschaft in der Frage ihrer Haltung zur EU-Osterweiterung steht nach Meinung der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau auf dem Spiel. Die Körperschaft des öffentlichen Rechts kritisiert das gegen die europäische Dienstleistungsfreiheit gerichtete Stakkato antieuropäischer und antiliberaler Parolen, mit denen namhafte Vertreter von Bauindustrie und Baugewerbe für eine protektionistische Blockadepolitik werben. Realitätsverlust attestiert Kammerpräsident Prof. Karl Kling jenen Kräften, die ausländische Marktzugangsregelungen beklagen, aber zugleich die Abschottung des EU15-Binnenmarkts fordern.

Als Spiel mit dem Feuer der Europafeindlichkeit wertet Prof. Kling die Stigmatisierung osteuropäischer Wettbewerber. Vollkommen ignoriert wird, dass Arbeitskräfte und Subunternehmen aus den Kandidatsstaaten bereits fester Bestandteil des deutschen Baustellenalltags sind. Die lange Werkbank bzw. der lange Zeichentisch der deutschen Bauwirtschaft durchzieht schon seit Jahren die Staaten Mittel- und Osteuropas. „Polemische Angriffe sichern daher nicht etwa deutsche Arbeitsplätze, sondern schaden der notwendigen Diskussion der Rahmenbedingungen eines fairen Qualitäts- und Leistungswettbewerbs zwischen alten und neuen EU-Mitgliedern,“ so Kling
weiter.

Anders als Teile der Bauwirtschaft sehen sich die bayerischen Planer von der EU-Osterweiterung nicht überrascht. Die sich verschärfende Wettbewerbssituation war vorhersehbar. Mit ihrem auf internationale Kooperationen von mittelständischen Ingenieurunternehmen zielenden Konzept, hat die Kammer frühzeitig den Grundstein für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit ihrer Mitglieder gelegt. Eine Strategie die sich jetzt auszahlt: Ein weltweites Geflecht von Kooperationsverträgen und die Einrichtung einer vom Freistaat Bayern im Rahmen der High-Tech-Offensive geförderten Kooperationsbörse – der Clearingstelle für internationale Dienstleistungskooperation – bieten die Basis für eine optimistische Einschätzung der Zukunft der bayerischen Consultingwirtschaft im geeinten Europa.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerische Ingenieurekammer Bau Einsteinstr. 1-3 81675 München Pressestelle Dr. Jörg Meyer-Hesseln Telefon: 089/4194340 Telefax: 089/41943420

NEWS TEILEN: