Pressemitteilung | Volkssolidarität Bundesverband e.V.

„Initiative 50 Plus“ begrüßenswert, aber nicht ausreichend

(Berlin) - „Jede Initiative für mehr Beschäftigung Älterer ist zu begrüßen. Das gilt natürlich auch für die ‚Initiative 50 Plus’ von Bundesarbeitsminister Franz Müntefering.“ Das erklärte der Präsident der Volkssolidarität, Prof. Dr. Gunnar Winkler, am Mittwoch, 13. September, in Berlin. „Doch leider bleiben die Pläne des Ministers hinter den Erfordernissen zurück angesichts von 1,2 Millionen offiziell als arbeitslos Registrierten über 50 Jahre.“

Winkler sagte weiter: „Bedenklich ist der Trend, Ältere mit ihren Erfahrungen und Kenntnissen vorwiegend in Niedriglohnjobs abzuschieben. Das ist der falsche Weg. Wir sind sehr dafür, älteren Beschäftigten mehr Weiterbildung anzubieten, um sie im Job zu halten. Wer aber schon arbeitslos ist, braucht auch die Bereitschaft der Unternehmen, Ältere zu beschäftigen. Hier liegt der Knackpunkt.“

Notwendig seien versicherungspflichtige Arbeitsplätze für Ältere auf dem ersten Arbeitsmarkt, betonte der Verbandspräsident. Ziel müsse es sein, ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, aus Erwerbstätigkeit in die Rente zu gehen. Derzeit betrage beispielsweise der Anteil derjenigen, die aus der Arbeitslosigkeit in den Ruhestand wechseln, allein in Ostdeutschland 44 Prozent, so Winkler.

Die Volkssolidarität setze sich dafür ein, die Kenntnisse und Fähigkeiten der Älteren sinnvoll für das Allgemeinwohl zu nutzen. „Wenn dies auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht erreicht wird, muss ein öffentlich finanzierter ‚zweiten Arbeitsmarkt’ geschaffen werden“, erklärte der Präsident der Volkssolidarität. „Dabei geht es nicht um eine bloße Neuauflage von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) oder eine Ausweitung von Ein-Euro-Jobs, sondern um mehr versicherungspflichtige Beschäftigung mit existenzsichernden Verdiensten.“

Winkler betonte: „Show-Effekte, die lediglich das Vorhaben der Großen Koalition hoffähig machen sollen, das Rentenalter von 65 auf 67 anzuheben, reichen uns nicht aus.“

Quelle und Kontaktadresse:
Volkssolidarität Bundesverband e.V. Tilo Gräser, PR-Referent Alte Schönhauser Str. 16, 10119 Berlin Telefon: (030) 27897100, Telefax: (030) 27593959

(tr)

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