Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

International einmalige Vereinbarung über Zusammenarbeit im VDA getroffen / VDA-Vorstand verabredet gemeinsame Regeln zur Qualität

(Frankfurt am Main) - In einer in der internationalen Automobilindustrie einmaligen Aktion ist im Verband der Automobilindustrie (VDA) nach umfangreichen Diskussionen in den verschiedenen Gremien eine Vereinbarung zur nachhaltigen Verbesserung und Sicherung der Qualität getroffen worden (Titel: „Qualität – Grundlage für den gemeinsamen Erfolg“). Dabei wurde vor allem die gemeinsame unteilbare Verantwortung von Herstellern und Zulieferern für die Qualität des Produktes Automobil festgeschrieben. Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des VDA, betonte: „Das gemeinsame Dach des VDA hat sich ein weiteres Mal bewährt. Jedes einzelne Unternehmen übernimmt für seinen Einflussbereich Verantwortung; darüber hinaus wurden konkrete Regeln für das Management der Schnittstellen getroffen.“ Die Vereinbarung sei ein wesentlicher Baustein für die gemeinsame Strategie der deutschen Automobilhersteller und Zulieferer, ihre führende Position im Weltmarkt zu sichern und dem hohen Anspruch der Kunden gerecht zu werden.

Prof. Gottschalk unterstrich: „Neue Formen der Zusammenarbeit mussten gefunden werden, um der Komplexität vor allem von Premium-Produkten gerecht zu werden. Darüber hinaus sind Lieferketten heute länger und globaler.“ Die jetzt getroffenen Commitments seien das Ergebnis einer seit zwei Jahren im VDA intensiv geführten Diskussion, die mit dem Qualitätsgipfel begonnen habe und jetzt im VDA-Vorstand mit einer von allen Vorstandsmitgliedern persönlich unterzeichneten Vereinbarung verabschiedet worden sei. Prof. Gottschalk: „Jetzt gilt es, die getroffenen Vereinbarungen in der Praxis mit Leben zu erfüllen.“

Es galt, sowohl für den Produktentstehungsprozess als auch für die Absicherung in der Serie konkrete Vereinbarungen zu formulieren. So haben sich die Hersteller verpflichtet, vor allem die Produktspezifikationen mit den Verantwortlichkeiten, Schnittstellen, Terminen, Kosten und Qualitätszielen sowie Design-Freeze „rechtzeitig und eindeutig“ zu definieren. Die Zulieferer verpflichten sich ihrerseits, im Rahmen ihrer Entwicklungsverantwortung bei der Definition mitzuwirken und die Termin-, Kosten- und Qualitätsvereinbarungen im Produktentstehungsprozess sowie deren Absicherung in der Serie über die gesamte Lieferkette einzuhalten. Um das sicherzustellen, haben beide Seiten auch festgelegt, „alle erforderlichen personellen, organisatorischen, sachlichen und finanziellen Ressourcen einzusetzen“.

Hersteller und Zulieferer haben zudem vereinbart, dass Änderungen von Termin, Prozess, Material, Standort, Technologie, Einbauort und Einsatzbedingungen während der Serie „rechtzeitig angezeigt, abgestimmt und freigegeben“ werden. Im Fehlerfall stellen beide Seiten sicher, dass zeitnah informiert und umgehend Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um die Ursachen „nachhaltig abzustellen“. „Sie arbeiten dabei eng und vertrauensvoll zusammen“, heißt es in der Vereinbarung.

Es habe sich herausgestellt, so Prof. Gottschalk, dass die Regelung klarer Verantwortlichkeiten über die gesamte Wertschöpfungskette und deren Einhaltung heute die wichtigsten Voraussetzungen für eine stabile Qualität seien.

Der VDA-Präsident betonte: „Wechselseitige Kommunikation ist wichtig. Schuldzuweisungen helfen wenig. Bei auftretenden Problemen wurde eine externe Kommunikation verabredet, die gemeinsam abzustimmen und im Regelfall vom Hersteller vorzunehmen ist. Das entbindet den Zulieferer allerdings nicht von seiner Mitverantwortung für die Qualität.“

Der VDA wertet die Vereinbarung als neue starke Initiative seiner Mitglieder in einer für die Wettbewerbsfähigkeit besonders wichtigen Frage. Die Komplexität, die Variantenvielfalt, das Entstehen globaler Lieferketten sowie das Einbeziehen tief gestaffelter Lieferstrukturen hätten eine so grundlegende Auseinandersetzung erforderlich gemacht.

Prof. Gottschalk unterstrich: „Für Premium-Produkte ist nicht nur der Produktentstehungsprozess anspruchsvoller, sondern auch die Stabilität in der Serie. Dies ist ein Anspruch, der bei uns höher liegt als bei unseren Wettbewerbern.“

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61, 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261

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