Pressemitteilung | Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e.V.

Internationaler Tag der älteren Menschen - Sächsische Wohnungsgenossenschaften bieten viele Serviceleistungen für Ältere an

(Dresden) - Der Internationale Tag der älteren Menschen wurde 1990 von den Vereinten Nationen initiiert, um jährlich am 1. Oktober die Leistungen der Älteren und den Gewinn, den sie für das gesellschaftliche Zusammenleben darstellen, zu würdigen. "Die ganze Welt kann von einer älteren Generation profitieren. Da die Menschen weltweit immer länger leben, muss die gesamte Menschheit daran interessiert sein, den Prozess des Alterns so produktiv, aktiv und gesund wie möglich zu gestalten", so der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan.

"Die Zukunft ist alt, denn die deutsche Bevölkerung schrumpft bei gleichzeitiger Überalterung. Die Lebenserwartung der Menschen steigt stetig an und damit auch das Durchschnittsalter der in einer Wohnungsgenossenschaft lebenden Menschen. Dabei möchte jeder so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen", so Dr. Axel Viehweger, Vorstand des Verbandes Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. (VSWG).

Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften reagieren auf den demografischen Wandel und bieten für ältere Menschen neben dem altersgerechten Wohnraum bereits eine Vielzahl zusätzlicher Serviceleistungen u. a. zusammen mit verschiedensten Kooperationspartnern an. Diese reichen von Nachbarschaftshilfen, Seniorentreffs, speziellen Freizeitangeboten bis hin zu Mehrgenerationensportplätzen und altersgerechten Ausflügen, um auch das soziale Leben nicht zu kurz kommen zu lassen. Wichtig sind niedrigschwellige und nahbare Angebote, die die Genossenschaftsmitglieder vor Ort erreichen. Hierzu werden unter anderem Ansätze von Wohnungsgenossenschaften im Rahmen des Projektes Chemnitz+ des VSWG entwickelt.

Das Durchschnittsalter der Sachsen ist allein im Zeitraum von 1990 bis 2013 von 39,4 Jahren auf 46,6 Jahre gestiegen (Quelle: Statistisches Bundesamt "Durchschnittsalter der Bevölkerung des Freistaates Sachsen", Stand: 1. Januar 2014). Die Folgen dieser Entwicklung zeigen sich vor allem in der stark steigenden Zahl an pflegebedürftigen Menschen, deren Betreuung durch konventionelle stationäre Aufnahme in Zukunft nicht mehr darstellbar sein wird.

Der VSWG hat in Kooperation mit dem Gesundheitsökonomischen Zentrum (GÖZ) der Technischen Universität Dresden und dem Unternehmen ATB Arbeit, Technik und Bildung gemeinnützige GmbH im Rahmen einer Studie im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums des Innern die verschiedenen ambulanten und stationären Wohn- und Versorgungs-formen hinsichtlich ihrer volkswirtschaftlichen Implikationen analysiert und im März dieses Jahr mit dem Ergebnis vorgestellt, dass beim Vorliegen von Pflegebedürftigkeit ohne eingeschränkte Alltagskompetenz die Versorgung in der Häuslichkeit in den aufgezeigten Szenarien für die Betroffenen vorteilhafter und weniger kostenaufwändig ist als die vollstationäre Versorgung.

Im Hinblick auf den steigenden zukünftigen Bedarf an Versorgungsmöglichkeiten und den Forderungen nach selbstbestimmtem Leben im Alter steigt die Bedeutung der Schaffung barrierearmen Wohnraumes und alternativer Wohnformen für Ältere und Pflegebedürftige.

Neben den Anforderungen für das Wohnen sind aber auch die Kosten für das Wohnen, die den größten Teil der privaten Konsumausgaben ausmachen, gestiegen. Wohnraum soll bezahlbar, energetisch saniert und altersgerecht ausgestattet sein. Andererseits bekommt die Wohnungswirtschaft über die Politik Vorgaben, die Neubau und Modernisierung verteuern. Die gesetzlichen Regelungen, die verpflichtend umgesetzt werden müssen, führen auf vielen Gebieten zu Preissteigerungen, die sich ein Bürger mit mittlerem Einkommen im Freistaat Sachsen nicht mehr leisten kann.

"Beim Thema Wohnen kumuliert vieles. Die Wohnung soll das Klima retten, Gesundheitsstandort sein, Pflegeheime ersetzen und dies alles bei möglichst sinkenden Mieten. Um diese komplexe Problematik zu lösen, ist eine stärkere Vernetzung der einzelnen politischen Ressorts nötig, um in einer ganzheitlichen Betrachtung Lösungen und Unterstützungsmöglichkeiten für die Wohnungswirtschaft zu finden", fordert der VSWG-Vorstand.

Die altersgerechte Quartiersentwicklung ist somit ein komplexes Querschnittsthema und bedarf in Zukunft vieler Gruppen, die bereichsübergreifend zusammenwirken und im Rahmen einer kontinuierlichen Gesamtstrategie an der bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Wohnstrukturen für das Alter mitwirken.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e.V. Vivian Jakob, Referentin, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Antonstr. 37, 01097 Dresden Telefon: (0351) 807010, Fax: (0351) 8070160

(dw)

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