Intransparente Ticketpreise: Condor, Hapag Lloyd, LTU und Aer Lingus droht Klage / Fluggesellschaften müssen Werbung ändern

(Berlin) - Wenige Tage nach einer neuen EU-Initiative für mehr Transparenz bei Ticketpreisen geht der Verbraucherzentrale Bundesverband jetzt rechtlich gegen vier Fluggesellschaften vor. Der vzbv wirft den Fluggesellschaften Aer Lingus, Condor, Hapag Lloyd und LTU vor, in ihrer Werbung im Internet den tatsächlichen Endpreis nicht deutlich anzugeben. Dies ist nach geltendem deutschem Recht bereits heute unzulässig. "Solche unfaire Praktiken müssen ein Ende haben," sagte Patrick von Braunmühl, stellvertretender Vorstand des vzbv.

Die vier Fluggesellschaften haben bis zum 3. August Zeit, ihre Werbung zu ändern. Andernfalls droht ihnen eine Unterlassungsklage. Bei allen vier Gesellschaften erhöhen sich Schnäppchenpreise bei näherem Hinsehen um Steuern, Servicegebühren oder Kerosinzuschläge. Teilweise erfahren die Verbraucher die Preiserhöhung erst im Laufe des Bestellvorgangs. Derartige Faktoren müssen nach der deutschen Preisangabeverordnung aber bereits in den Preis einbezogen werden. "Wettbewerb heißt nun einmal, dass Verbraucher Angebote vergleichen können", sagte vzbv-Vize von Braunmühl.

Anfang der Woche hatte die EU-Kommission ein Gesetz vorgeschlagen, mit dem Passagiere besser vor unlauteren Praktiken der Flugunternehmen geschützt werden sollen. Insbesondere der Beschluss, die Flugpreise transparent und damit leichter vergleichbar zu gestalten, wurde auch von deutschen Politikern begrüßt. Auch aus Sicht des vzbv ist eine europaweite Regelung erforderlich. "Auch wenn in Deutschland jetzt schon strengere Maßstäbe gelten, brauchen wir auch auf dem eng zusammengewachsenen europäischen Markt einheitliche Standards."

Quelle und Kontaktadresse:
vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Carel Mohn, Pressesprecher, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Markgrafenstr. 66, 10969 Berlin Telefon: (030) 258000, Telefax: (030) 25800218

(sk)