Kammerpräsident erwartet guten Weinjahrgang 2006 / Viel Arbeit für die Winzer. Sichere Bewertung, erst wenn die Ernte im Keller ist
(Bad Kreuznach) - Hohe Erwartungen richten sich auch in den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten an den Weinjahrgang 2006. Zum Beginn der diesjährigen Lese setzt der Präsident der Landwirtschaftskammer Norbert Schindler MdB auf Optimismus, nicht ohne auf die schwierigen Witterungsbedingungen im Juli und August und die damit verbundenen Anstrengungen für die Winzer hinzuweisen.
Nach gutem Verlauf der Vegetationsentwicklung im Frühjahr ohne Spätfrost und einer weitgehend ungestörten Blüte mit nur geringfügigen Verrieselungsschäden hatten Hagelunwetter zwar örtlich massive Verluste verursacht, die landesweit allerdings ohne Auswirkungen in der Gesamtbetrachtung blieben. Die extreme Hitze des Juli wirkte sich durch ihre lange Dauer problematisch aus. In der zweiten Julihälfte setzte Trockenstress und damit auch Nähstoffmangelanzeichen in den Weinbergen ein. Der Witterungsumschwung im August verhinderte eine Eskalation und sorgte mit reichen Niederschlägen für eine gute Wasserversorgung. Die Beeren füllten sich rasch, was bei dünnhäutigen Sorten teilweise zum Aufplatzen der Beerenhaut führte. In dieser Zeit hatten die Winzer viel Laubarbeit, um das stark sprießende Blattwerk immer wieder zurück zu schneiden, um für eine gute Belüftung des Traubenbehangs zu sorgen und damit die Traubengesundheit zu erhalten.
Das Ende August einsetzende und noch anhaltende Hoch über Mitteleuropa, so Präsident Schindler, habe nicht nur das Wetter, sondern auch die Herbsterwartungen deutlich verbessert. Wichtig für die Reife und Ernte in den nächsten Wochen sei nun Sonne und trockenes Wetter; dann bleibe es für Ertrag und Qualität bei guten Aussichten. Dies bedeute auch in Rheinland-Pfalz Fortsetzung der Reihe guter bis sehr guter Jahrgänge seit 2001 und eine Erntemenge um 6,5 Millionen Hektoliter. Sichere Bewertungen zum 2006er gebe es aber erst, wenn die Ernte im Keller ist.
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(tr)