Pressemitteilung | Bayerische Ingenieurekammer-Bau

Kanzlerwort zur nachhaltigen Infrastrukturpolitik begrĂŒĂŸt

(MĂŒnchen) – Zeichen setzt nach Überzeugung der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau die Entscheidung Bundeskanzler Gerhard Schröders zur Verwendung der UMTS-Zinsersparnisse. Eine Belebung der kollabierenden MĂ€rkte fĂŒr Planungs- und Bauleistungen durch eine 9 Milliarden DM-Finanzspritze des Bundes erwartet die Bayerische Ingenieurekammer-Bau.

FĂŒr die Förderung einer nachhaltigen Infrastrukturpolitik sollen, so Schröders Verdikt, vom kommenden Jahr an, rund 60 Prozent der eingesparten Mittel in einem dreijĂ€hrigen Investitionsprogramm aufgewandt werden.

Der Freistaat Bayern muss angemessen an dem Investitionsprogramm beteiligt werden. Die Transitlage und die Bedeutung Bayerns im europÀischen Binnenverkehr, so KammerprÀsident Prof. Karl Kling, erfordert eine ausreichende und funktionale Verkehrsinfrastruktur. Investitionen in die bayerische Infrastruktur dienen dem Zusammenwachsen Europas.

Als Initialfunke erwĂŒnscht, muss der Kanzlerinitiative ein langfristiges strategisches Konzept fĂŒr die TranseuropĂ€ischen Netze folgen, so Kling weiter. Gemessen an dem von den europĂ€ischen Regierungen festgestellten zusĂ€tzlichen Ausbaubedarf fĂŒr die geplanten TranseuropĂ€ischen Netze, deren Volumen mit 800 Milliarden Mark fĂŒr die nĂ€chsten 20 Jahre umrissen wird, mutet auch das 9 Mrd. DM-Programm, 6 Mrd. DM fĂŒr den Bahn- und der 3 Mrd. DM fĂŒr den Straßenausbau, bescheiden an.

Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau betont, so Kling, die Mitverantwortung des Bundes bei der BewĂ€ltigung transnationaler Strukturprobleme. FĂŒr den Investitionsstandort Bayern und die Bundesrepublik Deutschland drohen bei einer anhaltenden VernachlĂ€ssigung der Infrastruktur volkswirtschaftliche SchĂ€den in Milliardenhöhe. Um im internationalen Wettbewerb der Investitionsstandorte mithalten zu können, mĂŒssen nach Erhebungen der Kammer allein im Bereich der Bundesfernstraßen jĂ€hrlich 4 Mrd. DM mehr investiert werden - 3 Mrd. DM fĂŒr den Aus- und Neubau, 1 Mrd. DM fĂŒr die Erhaltung. Weitere 4 Mrd. DM jĂ€hrlich sind fĂŒr die Sanierung und den Ausbau des Schienennetzes erforderlich.

Angesichts der absehbaren finanziellen und ökologischen Grenzen fĂŒr neue Großprojekte des Verkehrs regt die Bayerische Ingenieurekammer-Bau an, vorhandene Verkehrswege besser zu nutzen. Die Entwicklung einer Infrastruktur, in der sich die jeweiligen SystemstĂ€rken der einzelnen VerkehrstrĂ€ger ergĂ€nzen, bedarf der entschiedenen Förderung durch den Bund und die LĂ€nder. Die MobilitĂ€tsbedĂŒrfnisse der Zukunft können nur mit integrierten Verkehrssystemen effizient befriedigt werden.

Die nutzerorientierte Vernetzung der VerkehrstrĂ€ger erfordert eine intelligente Infrastruktur. Die reibungslose Überwindung von Schnittstellen zwischen den VerkehrstrĂ€gern ist der Gradmesser fĂŒr den Erfolg verkehrspolitischer Zukunftskonzepte. Deshalb muß die europĂ€ische KompatibilitĂ€t dieser Systeme von Beginn an sichergestellt werden. Von gleichrangiger Bedeutung fĂŒr das Funktionieren einer intelligenten Infrastruktur sind faire Wettbewerbsbedingungen auf europĂ€ischer Ebene. Die Höhe der Benutzungskosten und die steuerliche Belastungen mĂŒssen bei allen VerkehrstrĂ€gern in allen EU-Staaten nach den gleichen Kriterien berechnet werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerische Ingenieurekammer Bau, Pressestelle Dr. Jörg Meyer-Hesseln, Einsteinstr. 1-3, 81675 MĂŒnchen Telefon: 089/4194340 Telefax: 089/41943420

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