Pressemitteilung | Virchowbund - Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

Kassen in die Pflicht / NAV-Virchow-Bund fordert rasche Umsetzung der neuen Heilmittel-Richtlinien

(Berlin) - "Die Krankenkassen müssen schnellstens in die Kostenverantwortung bei der Verschreibung von Heilmitteln eingebunden werden", fordern der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, sowie der Vorsitzende der Landesgruppe Saarland, Dr. Nikolaus Rauber, in einer gemeinsamen Erklärung. Dazu sei es dringend notwendig, die bereits im Januar 2011 vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossene Neufassung der Heilmittel-Richtlinien rasch umzusetzen. "Die derzeitige Verzögerung geschieht sowohl auf dem Rücken der Patienten, die Heilmittel im Zweifel nicht verschrieben bekommen können, wie auch zu Lasten der Ärzte, die der Regressgefahr rückhaltlos ausgesetzt sind", kritisieren Dr. Heinrich und Dr. Rauber.

Bislang weigern sich die Krankenkassen, im Vorfeld einer Therapie, Heilmittel-Verordnungen zuzustimmen. "Wir erleben eine paradoxe Situation: Die Kassen stehlen sich zunächst aus der Verantwortung nur um später bei einer möglichen Überschreitung des Richtgrößenvolumens den Arzt zur Kasse zu bitten", hebt Dr. Heinrich hervor. "Wir Ärzte brauchen für die notwendige Behandlung dieser schwerkranken Patienten endlich Sicherheit. Dies geht nur mit einer festen Kostenzusage seitens der Krankenkassen, wie sie der G-BA beschlossen hat", appelliert Dr. Rauber. "Die darin vorgesehene Statusfeststellung kann zu einer erheblich geringeren Regressgefahr für Ärzte führen", sagt der saarländische Landesvorsitzende weiter.

Mit dem G-BA-Beschluss soll Menschen mit schwerwiegenden Behinderungen und chronischen Erkrankungen der Zugang zu Heilmitteln, wie Physio- oder Ergotherapien, erleichtert werden. Ärzten von betroffenen Patienten kann zukünftig eine langfristige Genehmigung zur Heilmittelverordnung erteilt werden. Voraussetzung ist dann lediglich eine einmalige Statusfeststellung, die mindestens ein Jahr gültig ist. Aufgrund der rechtlichen Prüfung des Beschlusses durch das Bundesministerium für Gesundheit liegt die geänderte Heilmittel-Richtlinie derzeit auf Eis.

Quelle und Kontaktadresse:
NAV-Virchow-Bund Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Bundesgeschäftsstelle Berlin Klaus Greppmeir, Hauptgeschäftsführer Chausseestr. 119b, 10115 Berlin Telefon: (030) 288774-0, Telefax: (030) 288774-15

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