Pressemitteilung | Bund der Versicherten e.V. (BdV)

Katastrophaler Versicherungs-Check in „FINANZtest“

(Henstedt-Ulzburg) - In der aktuellen Juni-Ausgabe der Zeitschrift FINANZtest erscheint ein „Versicherungscheck“, in dem nicht auf die existenziell notwendige Berufsunfähigkeitsversicherung hingewiesen wird. FINANZtest empfiehlt diesen für alle Berufstätigen erforderlichen, wichtigen Versicherungsschutz nur Familien mit Kindern.

Im Heft 6/2003 der FINANZtest erläutert die Stiftung Warentest auf mehreren Seiten ihren Lesern, „was wirklich Wichtig ist“. Den Lesern soll ein Überblick gegeben werden, welche Versicherungen wann benötigt werden und wie viel Geld gespart werden kann. Dabei übersieht die Stiftung Warentest die absolut wichtige Berufsunfähigkeitsversicherung fast völlig. In einem einleitenden Artikel beschreibt FINANZtest nur drei Versicherungsarten, die jeder benötigt. Dies seien die Krankenversicherung, die Privathaftpflichtversicherung sowie die Haftpflichtversicherung für das Auto. Die existenznotwendige Berufsunfähigkeitsversicherung zur Absicherung eines regelmäßigen Einkommens bleibt völlig unerwähnt!

„Der Fehler der Stiftung Warentest, die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht allen Berufstätigen zur Absicherung ihres existenznotwendigen Einkommens zu empfehlen, ist absolut Verantwortungslos“, meint der Geschäftsführer des Verbraucherschutzverbandes Bund der Versicherten (BdV), Frank Braun. So etwas dürfe nicht passieren. Eigentlich müsste die Stiftung eine Rückrufaktion der Zeitschriften organisieren – wie vor einigen Monaten nach einem fehlerhaften Riester-Renten-Vergleich. Die Stiftung Warentest müsse sich sonst fragen lassen, ob sie für die Folgen haften will, wenn sie nicht schon Berufseinsteigern den BU-Schutz empfiehlt. Denn gerade diese jüngeren Leute stehen fast völlig ohne Schutz der staatlichen Rentenversicherung dar, wenn sie vor 1961 geboren wurden.

In einem gesonderten Artikel beschreibt die FINANZtest die besondere Situation von Berufseinsteigern und welche Versicherungsarten zusätzlich hier erforderlich sind. Wieder wird die Krankenversicherung, die private Haftpflichtversicherung und die Kfz-Haftpflichtversicherung genannt. Selbst bei den Berufseinsteigern findet sich kein einziges Wort über die absolut erforderliche Berufsunfähigkeitsversicherung!

Erst in einem späteren Abschnitt wird die Berufsunfähigkeitsversicherung im Zusammenhang mit erforderlichen Familienschutz genannt. Die Berufsunfähigkeitsversicherung soll demnach „sehr sinnvoll“ sein, wenn Kinder da sind und ein großer Haushalt besteht.

Gefährlicher Fehler der FINANZtest

Selbst bei Familien mit Kindern wird der Berufsunfähigkeitsschutz nicht etwa als „unverzichtbar“, sondern nur abgestuft als „sehr sinnvoll“ erachtet.

„Damit gibt man den Verbrauchern den völlig falschen Rat, mit der Absicherung gegen Berufsunfähigkeit bis nach der Familiengründung abzuwarten“, findet Braun. Je später die Verbraucher sich nämlich gegen Berufsunfähigkeit versichern, desto teurer werde dies. Mit zunehmenden Alter bestehe aber vor allem ein erhöhtes Risiko von Erkrankungen, die dazu führen können, das der Berufsunfähigkeitsschutz überhaupt nicht mehr zu bekommen ist.

Nach Angaben der Rating-Agentur Franke und Bornberg werden etwa zwanzigtausend Arbeitnehmer in Deutschland jeden Monat zu Frühinvaliden. Deswegen findet auch Katrin Bornberg, die Geschäftsführerin des Analyse-Unternehmens den Versicherungscheck der Stiftung Warentest „ ein Unding“, vgl. VersicherungsJournal vom 23.05.2003 mit weiteren Hinweisen auf die nur oberflächlichen Hinweise der Stiftung Warentest.

In der kostenlosen BdV-Broschüre „Gut und günstig versichert“ heißt es ganz anders zur Berufsunfähigkeitsversicherung: "Das Risiko, berufsunfähig zu werden, wird von vielen unterschätzt.... daher sollten alle Berufstätigen, aber auch Schüler, Auszubildende, Studenten und Hausfrauen, eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, so lange sie noch kerngesund sind, denn schon kleinere Leiden oder Vorerkrankungen können später zur Ablehnung eines Antrages führen..."

Die Broschüre steht kostenlos im Internet unter www.bundderversicherten.de oder kann gegen Einsendung von 1,44 Euro Porto in Briefmarken beim BdV angefordert werden, Adresse: Bund der Versicherten e.V., Postfach 1153, 24547 Henstedt-Ulzburg.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Versicherten e.V. Postfach 11 53, 24547 Henstedt-Ulzburg Telefon: 04193/99040, Telefax: 04193/94221

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