Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

KBV zur Untersuchung der Barmer / „Anschuldigungen sind haltlos!“

(Berlin) – „Wir sehen in der ALLHAT-Studie einen wertvollen Beitrag, um Einsparungen im Arzneimittelbereich zu erzielen. Die Studie ist jedoch erst Ende letzten Jahres veröffentlicht worden. Die Anschuldigungen von Prof. Lauterbach, die Ärzte würden zu teure Medikamente verordnen, sind haltlos. Zum Zeitpunkt seiner Erhebungen waren die Ärzte noch gar nicht über die Erkenntnisse der Studie informiert.“ Mit diesen Worten reagierte heute Dr. Roland Stahl, Pressesprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), auf die Aussage von Prof. Karl Lauterbach, die Kassenärzte würden zu oft hochpreisige Arzneimittel verordnen. mit der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und der Barmer Ersatzkasse die Ergebnisse einer Untersuchung der Versorgung von Bluthochdruckpatienten vorgestellt, die sich auf die ALLHAT-Untersuchung bezieht.

Das Ergebnis der ALLHAT-Studie besagt, dass teure ACE-Hemmer bei der Behandlung von Hypertonie-Patienten durch günstigere Diuretika ersetzt werden sollen. In Anlehnung an diese Studie errechnete Lauterbach allein für Barmer Versicherte mit Bluthochdruck ein Einsparpotential von bis zu 80 Millionen Euro im Jahr. „Im Februar diesen Jahres veröffentlichte das New England Journal of Medicine jedoch eine andere Studie, die das Ergebnis der ALLHAT-Untersuchung relativiert“, erklärte Stahl. „Es hat sich gezeigt, dass bei der Behandlung älterer Bluthochdruckpatienten ACE-Hemmer besser geeignet sind als Diuretika.“

Er verwies auf die Bedeutung der Therapiefreiheit im Praxisalltag: „Im Einzelfall muss es immer dem Arzt überlassen bleiben, welches Medikament er zum Wohl seines Patienten verschreibt. Bluthochdruckpatienten werden zudem oftmals mit einer Kombination verschiedener Antihypertonika behandelt.“

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Herbert-Lewin-Str. 3, 50931 Köln Telefon: 0221/40050, Telefax: 0221/4005160

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