Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

Kein Pfand auf Weinflaschen

(Bonn/Berlin) – Die Einführung eines Zwangspfandes und das bereits flächendeckend erfolgreich aufgebaute Glasrecyclingsystem müssen aufeinander abgestimmt werden. Dies fordert jetzt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse), Hans-Günter Fischer, dessen Verband mehr als 600 meist mittelständische Unternehmen der Recyclingwirtschaft mit insgesamt rund 50.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von 20 Milliarden Mark vertritt.

Fischer bezog sich dabei auf Ankündigungen von Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen), eine unmittelbare Pfandpflicht für Einweggetränkeverpackungen aus Glas einzuführen. Er wies darauf hin, dass in Deutschland ein „vorbildliches und bewährtes“ Altglasrecyclingsystem existiere: Mit den höchsten Erfassungsmengen (über 90 Prozent) und Recyclingquoten (über 80 Prozent) in der Welt habe sich das bisherige Recyclingsystem für Altglas als ökologisch und ökonomisch vorteilhaft erwiesen.

Die als Altglas-Einsammler und –Aufbereiter tätigen Mitgliedsunternehmen des bvse decken laut Fischer 55 Prozent des bundesweiten Glasrecyclings ab. „In den letzten Jahren sind unsere Unternehmen der umweltpolitischen Zielführung einer ressourcenschonenden Kreislaufführung von Altglas gerecht geworden“, betonte er.

„Daher muss darauf geachtet werden, die erfolgreich funktionierende Sammlung und Aufbereitung von Altglas mit den Plänen einer Pflichtpfandlösung in Einklang zu bringen“, sagte der bvse-Hauptgeschäftsführer. In diesem Zusammenhang sprach er sich dafür aus, Einweg-Weinflaschen aus einer möglichen Pflichtpfandregelung herauszunehmen. Die Erfassung der Weinflaschen über die Rücknahmesysteme funktioniere nahezu vollständig. Da es bei Weinflaschen kein bundesweit etabliertes Mehrwegsystem wie bei Bier oder Wasser gebe, sei des weiteren durch eine Zwangsbepfandung von Weinen keine Lenkungswirkung zugunsten bestehender Mehrwegsysteme zu erwarten, unterstrich Fischer.

Quelle und Kontaktadresse:
bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (BVSE) Pressesprecher: Achim Hallerbach Hohe Str. 73 53119 Bonn Telefon: 0228/9884927 Telefax: 0228/9884999

NEWS TEILEN: