Pressemitteilung | ADFC e.V. - Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club - Bundesgeschäftsstelle

Keine Verbesserung für Fahrradmitnahme: ADFC kritisiert neue S-Bahn

(Berlin) - Immer mehr Berliner möchten ihr Fahrrad in der S-Bahn mitnehmen. Trotzdem bringen die geplanten neuen S-Bahn-Fahrzeuge keine Verbesserung für Fahrgäste mit Fahrrad. Der ADFC Berlin kritisiert Klappsitze in Mehrzweckabteilen, die erfahrungsgemäß zu Konflikten zwischen den Reisenden führen.

Die neue Baureihe der Berliner S-Bahn soll pro 4-Wagen-Einheit zwei kleine und ein größeres Mehrzweckabteil aufweisen. Eine Verbesserung ist die klare Kennzeichnung in den Mehrzweckabteilen, dass Kinderwagen, Rollstühle, Gepäck und Fahrräder hier Vorrang haben. Unverständlich ist aber für den ADFC, dass weiterhin Klappsitze an beiden Seiten angebracht werden sollen. Die Erfahrung zeigt, dass die Klappsitze auch dann von anderen Fahrgästen genutzt werden, wenn der Platz für Fahrräder oder Kinderwagen benötigt wird. Die Nachfrage wächst: 2015 wurden über 963.000 Einzelfahrausweise für Fahrräder im Berliner Stadtgebiet verkauft - 278.000 mehr als fünf Jahre zuvor.

Im Regionalverkehr wurden im letzten Jahr erst kürzlich beschaffte Züge umgebaut, um der steigenden Nachfrage nach Fahrradmitnahme gerecht zu werden. Der ADFC Berlin fordert, dass auch die S-Bahn auf die Entwicklung reagiert und mindestens eine Seite des großen Mehrzweckabteils ohne Klappsitze gestaltet wird.

Eva-Maria Scheel, Landesvorsitzende des ADFC Berlin: "Fahrrad und öffentlicher Nahverkehr müssen sinnvoll miteinander verknüpft sein, vor allem in der wachsenden Großstadt Berlin. Die vielen verkauften Fahrradtickets zeigen, dass immer mehr Menschen ihr Fahrrad in der Bahn mitnehmen wollen. Die S-Bahn Berlin GmbH sollte auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen und die Fahrradmitnahme erleichtern, anstatt Konflikte zwischen den Fahrgästen zu begünstigen."

Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC), Bundesgeschäftsstelle Stephanie Krone, Pressesprecherin Friedrichstr. 200, 10117 Berlin Telefon: (030) 20914980, Fax: (030) 209149855

(dw)

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