Pressemitteilung | Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (KGSH)

KGSH-Mitgliederversammlung in Kiel / Kein Sonderopfer für Krankenhäuser

(Kiel) - Die Krankenhäuser in Schleswig-Holstein sind nicht in der Lage, Sonderopfer zur Sanierung der gesetzlichen Krankenversicherung zu erbringen. Das machte der Vorsitzende der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein (KGSH), Steinburgs Landrat Dr. Burghard Rocke, anläßlich der jährlichen Mitgliederversammlung des Verbandes heute (29. Januar 2007) in Kiel deutlich.

Vor rund 70 Vertretern aus 48 Krankenhäusern verglich Rocke die wirtschaftliche Situation der Kliniken mit einer Zitrone, die nach seit rund 15 Jahren beschnittenen Budgets nicht nur ausgepreßt, sondern mittlerweile staubtrocken sei.

So seien die Beschäftigten der Krankenhäuser kontinuierlich mit Arbeitsverdichtung konfrontiert und die Abläufe in OPs und Stationen rationalisiert worden. Spätestens aber durch die Tarifabschlüsse des vergangenen Jahres für Krankenhausärzte und die Mehrwertsteuererhöhung zum Jahresbeginn sei die Belastungsgrenze erreicht.

In dieser Situation plant die Bundesregierung eine pauschale Kürzung der Krankenhauseinnahmen um ein Prozent. Rocke: "Für diese Maßnahme gibt es keinerlei Begründung. Allein für Schleswig-Holstein ist das ein Verlust von fünfzehn Millionen Euro, den wir nicht ausgleichen können."

Einen Hoffnungsschimmer am Horizont sehen die Kliniken des nördlichsten Bundeslandes, falls es zur bundesweiten Angleichung der Fallpauschalen kommt. Im Moment müssen Schleswig-Holsteins Krankenhäuser mit den bundesweit niedrigsten Einnahmen zurechtkommen.

Rocke appellierte in diesem Zusammenhang an die anwesenden Politiker aus Land und Bund: "Wer leistungsfähige Krankenhäuser erhalten will, muß für leistungsgerechte Entgelte sorgen. Nur so kann die wenigstens einigermaßen flächendeckende Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden."

Die Vorstellungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zur längerfristigen Entwicklung des Krankenhausbereichs erläuterte im Rahmen der Versammlung Georg Baum, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes. So hat sich die DKG für die konsequente Weiterentwicklung des DRG-Fallpauschalensystems zu einem leistungsorientierten Festpreissystem sowie für die Abschaffung der sogenannten Grundlohndeckelung ausgesprochen.

Weiter bekennen sich die Krankenhäuser zum intensiven Wettbewerb um Qualität und Leistung. Ein Preiswettbewerb sei dagegen im Kernbereich der medizinischen Krankenhausleistung nicht sinnvoll. Transplantationsmedizin, große Operationen und schwerste Erkrankungen eigneten sich nicht für Wettbewerbspreise.

Quelle und Kontaktadresse:
Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (KGSH) Ulrike Petersen, Pressereferentin Feldstr. 75, 24105 Kiel Telefon: (0431) 8810510, Telefax: (0431) 8810515

(bl)

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