Kinderarmut bedroht Zukunft der Gesellschaft
(Berlin) - Das Leben von 1,7 Millionen Kindern und Jugendlichen auf Sozialhilfeniveau ist ein Armutszeugnis für die Politik in einem der reichsten Länder der Welt. Das erklärte der Bundesgeschäftsführer der Volkssolidarität, Dr. Bernd Niederland aus Anlass des Weltkindertages der UNO am 20. September.
Kinderarmut gibt es nicht nur in armen Staaten. Sie ist ein Skandal, der die Zukunft unseres Landes und unserer Gesellschaft bedroht, und darf nicht hingenommen oder ignoriert werden. Zu den Aufgaben des neuen Bundestages und der künftigen Bundesregierung gehöre es, mit Sofortmaßnahmen auf die wachsende Kinderarmut in der Bundesrepublik zu reagieren, betonte Niederland.
Der von der bisherigen Bundesregierung geplante Ausbau der Betreuungsangebote dürfe nicht als Alibi von der sozialen Situation vieler Kinder in der Bundesrepublik ablenken, sagte Niederland weiter. Es sei nicht hinnehmbar, dass die Armutsrisikoquote von Familien seit 1998 auf fast 14 Prozent angestiegen ist. Erschreckend bleibt, dass das Risiko für Einkommensarmut unter Kindern unter 16 Jahren höher als in der Gesamtbevölkerung ist. 30 Prozent aller kinderreichen Familien gelten als arm. Vor allem Alleinerziehende seien von Armut betroffen, so Niederland.
Er betonte, dass die Volkssolidarität die Forderungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes nach Sofortmaßnahmen gegen die zunehmende Kinderarmut durch erhöhte Regelsätze bei Sozialhilfe, ALG II und Sozialgeld sowie durch wieder auszuzahlende Einmalleistungen für bestimmte Bedarfe der Betroffenen unterstütze.
Die Volkssolidarität werde ihre Möglichkeiten nutzen, die Ursachen und Folgen von Kinderarmut zu bekämpfen. Niederland verwies erneut auf das Engagement des Verbandes im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit mit 365 Kindertagesstätten mit mehr als 34.000 Plätzen sowie 13 Kinder- und Jugendheime und 64 Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche mit mehr als 3.100 Plätzen.
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