Pressemitteilung | Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt)

Kommunaler Jahresabschluss nach International Public Sector Accounting Standards (IPSAS) / KGSt und Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin veröffentlichen E-Book

(Köln) - Mit Erlass der EU-Richtlinie 2011/85/EU hat die Europä-ische Kommission die Voraussetzungen für eine Harmonisierung des Rech-nungswesens im öffentlichen Sektor in den Mitgliedsstaaten der Europäi-schen Union geschaffen. Laut Eurostat eignen sich für zukünftige "European Public Sector Accounting Standards (EPSAS)" die "International Public Sec-tor Accounting Standards (IPSAS)", da sie derzeit das einzig erprobte, inter-nationale System zur Rechnungslegung für den öffentlichen Bereich sind. Die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) hat sich gemeinsam mit der Stadt Leverkusen und der Hochschule für Wirt-schaft und Recht Berlin mit der exemplarischen Umrechnung eines doppi-schen Jahresabschlusses nach IPSAS befasst und die Ergebnisse als E-Book veröffentlicht. Die Erkenntnisse zum Umrechnungsprozess werden für die Einführung zukünftiger europäischer Standards wegweisend sein.

Eurostat hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Aktivitäten zur Einfüh-rung von EPSAS unternommen. Unter anderem wurde im Rahmen von Aus-schreibungen die freiwillige Einführung der Periodenrechnung in den Mit-gliedsstaaten gefördert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: So ist nach Auswertung einer PWC-Studie auf Zentralstaatsebene die Buchführungs-reife innerhalb der EU für eine vollständige Anwendung der IPSAS von 51 auf 65 Prozent gestiegen. Ähnlich sieht es auf Ebene der Länder (State Government) aus. Für den kommunalen Bereich wurde sogar ein Anstieg von 64 auf 75 Prozent verzeichnet.

Vor diesem Hintergrund hat die KGSt gemeinsam mit der Stadt Leverkusen und der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin ein Projekt zur Umrech-nung eines kommunalen Jahresabschlusses nach IPSAS durchgeführt. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag dabei auf der Analyse der Veränderun-gen in der Bilanz, der Ergebnis- und Finanzrechnung bei der Anwendung der IPSAS. Wesentliche Abweichungen ergaben sich vorwiegend auf der Pas-sivseite der Bilanz, insbesondere bei den Pensionsrückstellungen und dem Eigenkapital.

Aus der Umrechnung des doppischen Jahresabschlusses wurden Rück-schlüsse für die Einführung von EPSAS gezogen. Dies betrifft z. B. die Re-duzierung von Wahlrechten bei der Bewertung von Vermögen und Verbind-lichkeiten, der Verzicht auf Einsatz von statistischen Modellen bei Erträgen aus einseitigen Leistungsbeziehungen und der Festlegung eines Zinssatzes für Bewertungen.
Um einen möglichen Umstellungsprozess auf kommunaler Ebene besser be-gleiten zu können, wurde eine Checkliste entwickelt. Darin werden die we-sentlichen Merkmale einer Umstellung zusammenfasst. Zusätzlich enthält das E-Book eine Darstellung der Aktivitäten zur Einführung der EPSAS auf europäischer Ebene.

Mitglieder der KGSt können das E-Book im KGSt®-Portal (www.kgst.de) kos-tenlos unter dem Link www.kgst.de/doc/20200908A0002 herunterladen. Nicht-Mitglieder können es direkt über den Kommunal- und Schulverlag un-ter der ISBN-Nummer 978-3-8293-1570-8 beziehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) Martina Senekowitsch, Pressesprecherin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Gereonstr. 18-32, 50670 Köln Telefon: (0221) 376890, Fax: (0221) 3768959

(ds)

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