Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

Konjunkturaufschwung auf breiterem Fundament

(Berlin) - "Geradezu lehrbuchartig ist der Funke von den Exporten nun auch auf die Binnenkonjunktur übergesprungen. Die Ausrüstungsinvestitionen werden zum zweiten Standbein des Aufschwungs". Darauf verwies der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in seinem neuesten Konjunktur-Report. Schrittmacher der Wachstumsbeschleunigung seien nach wie vor die rund laufenden Exporte. Die deutschen Anbieter hätten Marktanteile zurückgewonnen, wozu der vergleichsweise geringe Arbeitskostenanstieg bei hohen Produktivitätszuwächsen beigetragen habe. Die Bestellungen aus dem Ausland seien weiterhin schwungvoll, was ein Andauern der hohen Ausfuhrdynamik erwarten lasse.

Die starke Exportnachfrage habe die Kapazitätsauslastung der Industrie anwachsen lassen. Der Nutzungsgrad von Maschinen und Anlagen sei so hoch wie seit Anfang der neunziger Jahre nicht mehr. Der damit verbundene Erweiterungsbedarf und die ungebrochene Tendenz zu Rationalisierung und Modernisierung ließen eine Fortsetzung des Aufwärtstrends bei den Investitionen erwarten.

Mittlerweile hinterlasse die Konjunkturbelebung auch am Arbeitsmarkt sichtbare Spuren. Die Unternehmen seien geneigt, wieder verstärkt Personal einzustellen. Allerdings belasteten die noch nicht bewältigte Strukturkrise im Bau, der Schrumpfungsprozess im öffentlichen Dienst und die nur unterdurchschnittliche Präsenz der ostdeutschen Unternehmen auf den Weltmärkten die Arbeitsmarktlage in den neuen Bundesländern. Auf der anderen Seite zeichneten sich zunehmend im IT-Sektor sowie im Bereich der Metall- und Elektroindustrie erste Verknappungstendenzen ab. Wenn Wirtschafts- und Bildungspolitik hier nicht rasch und passgenau gegensteuerten, so der BDI, könnten die Ungleichgewichte am Arbeitsmarkt die Expansionsmöglichkeiten der deutschen Wirtschaft in den kommenden Jahren empfindlich beeinträchtigen.

Nach Verabschiedung der Steuerreform und in Erwartung einer raschen Umsetzung der angekündigten weiteren Entlastung des Mittelstands komme es nach Auffassung des industriellen Spitzenverbands jetzt darauf an, den konjunkturellen Aufschwung durch weitere wachstums- und beschäftigungsfördernde Elemente abzustützen. Die von der Steuerreform ausgehenden positiven Signale müssten nun durch konsequente strukturelle Reformen der sozialen Sicherungssysteme und eine durchgreifende Flexibilisierung des Arbeitsmarktes flankiert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V., Mitgliedsverband der UNICE, Postanschrift 11053 Berlin, Tel.: (030) 2028-1450, Fax: (030) 2028-2450

NEWS TEILEN: