Kranke sind keine Belastung für den Wirtschaftsstandort
(Berlin) - "Die Patienten sind nicht Gewinner einer Gesundheitsreform, die nur auf die Senkung der Beitragssätze abzielt. Die Überschüsse werden weder für eine bessere Behandlung der Patienten noch zur Entschuldung der Krankenkassen verwendet. Die Einspar-Erfolgsmeldungen sollen offenbar gesundheitspolitische Placebo-Effekte erzielen", sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe zu den am 02. September veröffentlichten Zahlen der GKV-Finanzentwicklung.
Der Ärztepräsident warnte zugleich vor der parteiübergreifenden Akzentverschiebung in der Gesundheitspolitik vom Patienten zum Versicherten. Diese mittlerweile rein fiskalpolitische Betrachtungsweise des Gesundheitswesens lasse eine gute medizinische Versorgung auf Dauer nicht mehr zu. "Der Kranke ist keine Belastung einer Ausgabenstatistik und das Niveau unserer medizinischen Versorgung keine Belastung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Gesundheitspolitik darf sich nicht in Beitragssatzsenkungspolitik erschöpfen", forderte Hoppe.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V.
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