Pressemitteilung | BKK-Landesverband NORDWEST - Hauptverwaltung Essen

Krankenstand in NRW liegt leicht über dem Bundesdurchschnitt - psychische Krankheiten weiter zunehmend

(Essen) - Die Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen fehlten im Jahr 2007 krankheitsbedingt an 12,9 Tagen. Im Bundesdurchschnitt waren es dagegen 12,8 Tage. Über das gesamte Jahr 2007 betrug der Krankenstand 3,5 Prozent und lag damit leicht über dem Vorjahreswert (0,1 Prozent). Bereits 2006 zeigt sich ein Abflachen des langjährigen Rückgangs (2006: 12,4 Tage; 2005: 12,6 Tage; 2004: 13 Tage; 2003: 13,5 Tage).

Die meisten Krankentage werden durch Muskel- und Skeletterkrankungen (mit 26,4 Prozent) verursacht, gefolgt von Atemwegserkrankungen mit 15,7 Prozent. An dritter Stelle folgen Verletzungen, deren Anteil indes von 15,7 auf 14,5 Prozent deutlich abgenommen hat. Letzteres dürfte auf den Rückgang besonders gefährdender gewerblicher Tätigkeiten sowie die Zunahme er Dienstleistungsberufe und der Frauenerwerbstätigkeit zurückzuführen sein.


Psychische Erkrankungen - langwierig und weiter zunehmend

Die seit Jahren kontinuierliche Zunahme der psychischen Störungen setzt sich 2007 fort: Sie verursachen immerhin in Nordrhein-Westfalen 10 Prozent aller Krankheitstage, dem höchsten Anteil in der über 30-jährigen Krankheitsberichterstattung. So lag der Anteil der psychischen Erkrankungen im Jahre 1976 bei nur zwei Prozent. (bundesweit 2007: 9,3 Prozent.) Dauert ein durchschnittlicher Erkrankungsfall 12 Kalendertage, so liegen die Fallzeiten bei psychischen Erkrankungen in NRW bei 34 Tagen; bundesweit liegen sie durchschnittlich bei „nur“ 31 Tagen.

Nur bösartige Tumorerkrankungen weisen noch längere Fehlzeiten auf (knapp 36 Tage je Fall)

Arbeitslose, Telefonisten und Pflegeberufe psychisch stark belastet

Arbeitslose weisen im Vergleich zu den Arbeitnehmern fast viermal so viele psychisch verursachte Krankentage auf. Psychisch besonders belastet sind folgende Berufe: Telefonisten, Helfer in der Krankenpflege sowie Tätigkeiten in der Sozialpflege. Sozialarbeiter sowie krankenpflegerische Berufe fehlen wegen psychisch bedingter Erkrankungen doppelt so lange wie der Durchschnitt der Arbeitnehmer.


Fast die Hälfte der Arbeitnehmer gar nicht krank

Im Jahr 2007 waren 45 Prozent der Arbeitnehmer in NRW über das gesamte Jahr gar nicht krankgeschrieben, weitere 22 Prozent fielen nur kurz aus (ein bis sieben Kalendertage).

Die Betriebskrankenkassen erfassen und analysieren die gesundheitlichen Befunde von jedem vierten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland: im Jahr 2007 waren dies 6,5 von 26,5 Millionen. Diese Analyse bildet damit ein repräsentatives Bild des Krankheitsgeschehens in der Arbeitswelt.

Quelle und Kontaktadresse:
BKK Betriebskrankenkassen Landesverband Nordrhein-Westfalen KdöR Pressestelle Kronprinzenstr. 6, 45128 Essen Telefon: (0201) 179-02, Telefax: (0201) 179-1666

(tr)

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