Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Kreditnachfrage: Wachstum deutlich gebremst

(Berlin) - Die Kreditnachfrage der Deutschen ist im vergangenen Jahr lediglich um 3,9 Prozent gestiegen. Privatpersonen nahmen bei inländischen Banken und Sparkassen Kredite mit einer Gesamtsumme von 1,8 Billionen DM auf. Damit lag die jährliche Zuwachsrate im vergangenen Jahr deutlich unter dem Durchschnitt der neunziger Jahre von 8,8 Prozent. Zum Vergleich: 1999 hatte die Kreditnachfrage mit einer Wachstumsrate von 17 Prozent geboomt.

Vor allem die Baufinanzierung, Triebfeder des bisherigen Booms, stieg im vergangenen Jahr nur gebremst um 4,2 Prozent. Von 1998 auf 1999 waren die Kredite der Häuslebauer noch explosionsartig um 24 Prozent in die Höhe geschossen. Aber auch Ende 2000 entfielen rund drei Viertel aller Kredite von Privatpersonen auf die Finanzierung von Immobilien.

Ursache der Wachstumsbremse: Mittlerweile müssen Baufinanzierer für zehn-jährige Hypothekarkredite mit einer Effektivverzinsung von 6,2 Prozent (Stand: Juli 2001) wieder tiefer in die Tasche greifen als zu Zeiten des historisch niedrigen Zinssatzes 1999 mit 5 Prozent. Doch sind die derzeitigen Konditionen nach wie vor günstig: Sie liegen immer noch anderthalb Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der neunziger Jahre.

Auch Konsumentenkredite sind zu relativ niedrigen Zinsen zu haben. Kosteten Ratenkredite im Herbst 1992 noch 16 Prozent, verlangen Banken derzeit nur 10,8 Prozent Zinsen. Für Dispositionskredite zahlen Privatpersonen derzeit 12,7 Prozent.

Trotz der recht günstigen Konditionen sollten Bankkunden auch weiterhin alle Möglichkeiten nutzen, bei der Kreditaufnahme zu sparen. Dazu folgende Tipps:

- Verschiedene Angebote einholen. Der Unterschied zwischen günstigen und teuren Zinssätzen kann derzeit etwa bei Ratenkrediten bis zu vier Prozentpunkte ausmachen.

- Bei einem einmaligen, kurzfristigen Geldbedarf von bis zu zwei Nettomonatsgehältern: Konto überziehen. Ein Dispositionskredit ist dann meist billiger als ein Ratenkredit - schon weil keine Bearbeitungsgebühr anfällt. Weiterer Vorteil: Die Konditionen werden automatisch nach unten angepasst, wenn das allgemeine Zinsniveau sinkt. Beim Ratenkredit hingegen bleiben die Zinsen während der gesamten Laufzeit konstant. Zudem verringern auf dem Konto eingehende Zahlungen wie Gehalt, Urlaubsgeld oder Steuererstattung beim Dispokredit sofort den Schuldenstand und damit zugleich die Zinslast.

- Aber: Wer auf längere Sicht den Kreditrahmen auf seinem Girokonto ausschöpft, sollte auf die billigeren Ratenkredite umsteigen. Und bei einem größeren Betrag Abruf-Darlehen oder variable Kredite vereinbaren. Der Kunde kann je nach Bonität über Beträge in beliebiger Höhe bis zu einem Limit von 50.000 DM verfügen. Die monatlichen Raten richten sich nach dem Schuldenstand. Sondertilgungen sind jederzeit möglich. Wie beim Dispokredit sind auch hier die Zinsen variabel.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Burgstr. 28 10178 Berlin Telefon: 030/16630 Telefax: 030/16631399

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