Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen e.V. (HessenChemie)

KVI-Tarifverhandlungen in Hessen ergebnislos vertagt / Wirtschaftliche Lage wird unterschiedlich bewertet

(Wiesbaden) - Ergebnislos ging die erste Verhandlungsrunde für die kunststoffverarbeitende Industrie (KVI) in Hessen zu Ende. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Hessen-Thüringen und der Arbeitgeberverband HessenChemie kamen in Wiesbaden zu keiner Einigung. Zwischen der Gewerkschaftsforderung und der Bezahlbarkeit klafft eine große Lücke.

"Es ist nicht die Zeit für hohe Tarifabschlüsse in unserer Branche", erklärt Thomas Wedekind, Geschäftsführer der Technoform Glass Insulation GmbH in Lohfelden und Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite. "Das Wachstum der Branche liegt im Null-Komma-Bereich, die KVI-Erzeugerpreise sind im Keller und die Unternehmen sind einem zunehmenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Einige Unternehmen waren bereits gezwungen, Personal abzubauen. Es droht eine weitere Erosion in den überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen, wenn ein hoher Tarifabschluss kommt", warnt Wedekind.

Man müsse den Fakten ins Auge blicken. Auch in der zweiten Jahreshälfte würden Nachfrage und Umsatz weiter schwächeln, denn auch die Produktion in wichtigen Abnehmerbranchen sei rückläufig. "Die Hälfte unserer Unternehmen erwarten höhere Energiekosten sowie 20 Prozent höhere Rohstoffkosten. Von einem Anstieg bei den Verkaufspreisen gehen dagegen nur 5 Prozent der Unternehmen aus", ergänzt Wedekind.

Hinzu kämen die Unsicherheiten aufgrund der weltweiten Krisen, die Entwicklung des Euros sowie ein deutlich schwächeres Wachstum der Weltwirtschaft. Unter all diesen Umständen sei die Forderung der IG BCE deutlich zu hoch.

"Unsere Darstellung der Wirtschaftszahlen ist keine Schwarzmalerei. Die Zahlen sind objektiv nachprüfbar und sie müssen auch von unserem Verhandlungspartner ernst genommen werden", betont Wedekind. "Bei einer derzeit sehr geringen Inflation und den seit Jahren deutlich gestiegenen Reallöhnen fällt es mir zudem schwer, die Berechtigung der hohen Forderung zu erkennen", so der Verhandlungsführer weiter.

Diese umfasst neben einer 5,8-prozentigen Erhöhung der Vergütungen eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen auf das Niveau der chemischen Industrie Hessen sowie eine Laufzeit von maximal 12 Monaten.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen e.V. (HessenChemie) Jürgen Funk, Geschäftsführer, Kommunikation und Bildungspolitik Murnaustr. 12, 65189 Wiesbaden Telefon: (0611) 71060, Fax: (0611) 710666

(cl)

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