Landwirtschaftliche Expo-Beiträge fanden großes Besucherinteresse
(Bonn) - Die deutsche Landwirtschaft hat sich bei der ersten Weltausstellung in Deutschland, der Expo 2000, glänzend präsentiert und als bedeutende Wirtschaftsbranche mit Zukunftschancen dargestellt. Trotz anfänglicher Zurückhaltung konnten in den einzelnen Expo-Projekten der deutschen Agrarwirtschaft letztendlich überaus zufriedenstellende Besucherzahlen registriert werden. Dieses Resümee zog der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, am letzten Tag (31.10.2000) der Expo 2000 in Hannover. "Die Expo war für die Öffentlichkeitsarbeit der gesamten Agrarwirtschaft und des Berufsstandes ein Gewinn, der in seiner langfristigen Wirkung nicht hoch genug einzuschätzen ist", betonte Sonnleitner. Über fünf Monate seien mit viel persönlichem Engagement die Anliegen der Bauern, Bäuerinnen und Landjugendlichen Millionen von Besuchern nahe gebracht worden.
Mit über einem Dutzend von Ausstellungsbeiträgen in und am Expo-Gelände sowie als dezentrale Projekte in den Bundesländern habe die heimische Landwirtschaft bewiesen, dass sie die Zukunftsfragen der Gesellschaft innovativ und kreativ beantworte. So wurden in den landwirtschaftlichen Expo-Projekten die (Welt-)Ernährung, die zukunftsorientierte und umweltgerechte Landbewirtschaftung, der nachhaltige Tier- und Naturschutz, die Biotechnologie und die stärkere Nutzung nachwachsender Rohstoffe zum Beispiel als erneuerbare Energieträger sowie eine nachhaltige Forst- und Holzwirtschaft thematisiert.
Überaus erfreulich sei, dass mit dem Ende der Weltausstellung einige Expo-Beiträge weiter genutzt und betrieben würden, betonte Sonnleitner. Es
sei nicht selbstverständlich, dass Ausstellungsbeiträge so konzipiert würden, dass sie dauerhaft ein Gewinn für den Wirtschaftsbereich seien. So
werde das dezentrale Projekt der Tierärztlichen Hochschule Hannover in Ruthe, das Forschungs- und Versuchsgut 15 km vor den Toren der
niedersächsischen Landeshauptstadt, erhalten bleiben. Auf die Forschungsbeiträge über eine nachhaltige Tierhaltung und einen wirksamen
Tierschutz könne die heimische Landwirtschaft nicht verzichten. Auch die beispielhafte und in dieser Form bisher einmalige Öffentlichkeitsarbeit
durch die verschiedenen Haltungsformen in den "gläsernen" Ställen von Ruthe werde in Zukunft Städtern wie auch Landwirten zugänglich bleiben, erklärte Sonnleitner.
Für den DBV-Präsidenten stellt auch der ErlebnisBauernhof Agri21, der vor den Toren des Expo-Geländes von der Landwirtschaftskammer Hannover und mehreren Verbänden, Organisationen und der Wirtschaft unterhalten wurde, beispielhafte Öffentlichkeitsarbeit dar. Hier konnte die Landwirtschaft hautnah erlebt und "angefasst" werden. Publikumsmagneten waren die Aktionstage wie das Kürbis-, Zucker(rüben)- oder Kartoffelfest, auf denen nicht nur die landwirtschaftliche Urproduktion sondern auch die Verarbeitung zu hochwertigen qualitativen Produkten anschaulich dargestellt wurde. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung lobte den Expo-Bauernhof als "eine vorbildliche Darstellung der Landwirtschaft", auf dem "grundlegendes Wissen über Nutzpflanzen, Haustiere, Landmaschinen und landwirtschaftliche Betriebsführung" vermittelt wurde. Für den Blatt-Pavillon der Agri21, in dem der Bereich der erneuerbaren Rohstoffe anschaulich als New Economy innerhalb der Landwirtschaft dargestellt wurde, interessiert sich die Stadt Hannover für eine weitere Verwendung. Über 120.000 Besucher haben während
der Expo-Zeit den ErlebnisBauernhof aufgesucht, der für die Grüne Woche 2001 in Berlin in Halle 3.2 wieder aufgebaut wird.
Im Themenpark der Expo in Halle 6 informierten sich drei Millionen Besucher über das "Agrarland Deutschland", dem gemeinsamen Ausstellungsbeitrag von agriExpo, einer Tochter der CMA, und vom Bundeslandwirtschaftsministerium. Darüber hinaus hat agriExpo zahlreiche weitere Events rund um die Expo erfolgreich bestritten. Eine positive Bilanz zog agriExpo von den Verkaufsförderaktionen im Kaufhof in Hannover aus Anlass der Weltausstellung. Während andere Lebensmittelhändler zurzeit rote Zahlen schreiben, stieg dort der Umsatz um bis zu 25 Prozent, wobei Länderwochen wie Bayern und Thüringen besonderen Besucherandrang aufwiesen. Als "Botschafter der deutschen Agrarwirtschaft" wurde eine "Herde" lebensgroßer Glasfaser-Kühe, die von prominenten Persönlichkeiten bemalt worden waren, als "KuhArt-Expo" nicht nur auf dem Expo-Gelände, sondern durch zahlreiche Städte und Bundesländer "getrieben". Der Erlös aus der Versteigerung der bunten Herde Kühe kommt dem Verein zur Obdachlosenbeköstigung "Die Tafel" zugute.
Das imposante Holzdach, ein Ausstellungsbeitrag der deutschen Forst- und Holzwirtschaft, ist zu einem Symbol der Weltausstellung Expo 2000 geworden. Es wird die Expo überdauern und sich zum Wahrzeichen des Messegeländes in Hannover entwickeln.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)
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