Pressemitteilung | Deutscher Jagdverband e.V. (DJV) - Vereinigung der deutschen Landesjagdverbände für den Schutz von Wild, Jagd und Natur

Lebensräume vernetzen - mit System! / Konjunkturpaket II: Zahlreiche Forderungen der Jäger wurden bereits umgesetzt

(Bonn) - Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) und anderer Naturschutzverbände haben erreicht, dass mit Geldern aus dem Konjunkturpaket II erstmals die Wiedervernetzung von Lebensräumen über bestehende Straßen hinweg möglich wurde. Erste Zwischenbilanz: Der Bau von bundesweit rund 20 Grünbrücken ist genehmigt. So gab das Bundesverkehrsministerium auf Vorschlag der Jäger unter anderem grünes Licht für den Bau der Grünbrücken über die A 7 bei Michelsrombach im Landkreis Fulda, über die A 3 bei der Anschlussstelle Königsforst in Köln und über die A 1 bei Greimerath, Landkreis Bernkastel-Wittlich.

Der DJV begrüßt es ausdrücklich, dass sich die jetzige Bundesregierung im Koalitionsvertrag zu einem "Bundesprogramm Wiedervernetzung" bekennt. Dies hatte der DJV hartnäckig eingefordert. Künftig sollen natürliche Lebensräume - über die im Konjunkturpaket bereitgestellten Mitteln hinaus - systematisch durch Querungshilfen und Wanderkorridore vernetzt werden. Das wirkt sich insbesondere positiv auf Tiere mit großem Aktionsradius aus, etwa Hirsche, Luchse und Wildkatzen.

In Deutschland bestand bisher geradezu ein Investitionsstau, was die wildtierfreundliche Raumplanung betrifft. So gibt es derzeit lediglich etwa 40 Grünbrücken, die das über 230.000 Kilometer umfassende Straßennetz für Tiere passierbar machen. Anders die Nachbarn: Die Niederlande haben bereits vor 30 Jahren ein nationales Programm für die Vernetzung von Wildtierlebensräumen entwickelt und seitdem schrittweise umgesetzt - ähnlich wie die Schweiz und Österreich.

Bereits seit acht Jahren arbeitet der DJV zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Lebensraum Rotwild entscheidend daran mit, dass Wildtiere die Barriere Straße besser überwinden können. Im Jahr 2005 hat der DJV in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) die erste Deutschlandkarte mit Wanderkorridoren für Tiere veröffentlicht. Diese war Grundlage für das nun angekündigte "Bundesprogramm Wiedervernetzung". Im Jahr 2008 hat der DJV zusammen mit dem BfN und Wissenschaftlern Planungshilfen für eine wildtierfreundliche Verkehrswegeplanung herausgegeben - ein Novum für Deutschland.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Jagdschutz-Verband e.V. (DJV) Pressestelle Johannes-Henry-Str. 26, 53113 Bonn Telefon: (0228) 949060, Telefax: (0228) 9490630

(mk)

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