LKW-Maut schadet "Rand-Regionen"
(Berlin) - Nachteilige Konsequenzen für Regionen in Randlagen befürchtet der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT), wenn die Pläne der Bundesregierung zur Einführung einer entfernungsabhängigen Lkw-Gebühr von 25 Pf/km umgesetzt würden. Eine Verteuerung der Transporte werde abseits gelegene Regionen besonders hart treffen, denn die Transportkosten seien für Unternehmen abseits der Ballungszentren von grundlegender Bedeutung. Da sie längere Wege zu ihren Beschaffungs- und Absatzmärkten hätten, würden steigende Transportkosten bei ihnen zu überdurchschnittlichen Kostensteigerungen führen. Hinzu komme, dass der Transport in der Fläche ohnehin teurer als in Ballungszentren sei, weil sich für die Speditionen geringere Bündelungsmöglichkeiten und damit eine schlechtere Auslastung ergäben. Die von der Politik gewünschte Verlagerung auf die Schiene und das Binnenschiff sei auch keine Alternative, weil sich die Bahn in den letzten Jahren immer mehr aus der Fläche zurückziehe und auch Wasserstraßen nur in den seltensten
Fällen zur Verfügung stünden.
In der Diskussion seien diese raumstrukturellen Effekte bisher völlig vernachlässigt worden. Dies verwundere um so mehr, als der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Reinhard Klimmt, auch für die Raumordnung zuständig sei. Es stelle sich die Frage, wie sich die Bundesregierung eine Kompensation für benachteiligte Regionen vorstelle. Der DIHT appelliert an Minister Klimmt, die Wirkungen auf den ländlichen Raum bei den Planungen für eine entfernungsabhängige Straßenbenutzungsgebühr zu berücksichtigen.
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