Lob und Tadel an die Politik / Parlamentarischer Abend der Landwirtschaftskammer im rheinland-pfälzischen Landtag

(Bad Kreuznach) - Die Zukunft der Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz wird mehr von politischen Entscheidungen als von markt- oder betriebswirtschaftlichen Faktoren bestimmt. Beim Parlamentarischen Abend der Landwirtschaftskammer im Mainzer Landtag nahm Kammerpräsident Norbert Schindler MdB daher die zahlreich anwesenden Mitglieder von Parlament und Regierung sehr deutlich in die Pflicht. In einem so stark von Land- und Forstwirtschaft, Garten- und Weinbau geprägten Land wie Rheinland-Pfalz hätten die Belange von rd. 26.000 Betrieben einen besonderen Stellenwert und verdienten nicht allein im wirtschaftlichen, sondern auch im gesellschaftlichen und kulturellen Interesse besondere Aufmerksamkeit der Landespolitik.

Präsident Schindler begrüßte ausdrücklich, dass nach Jahren eines regelrechten Verfalls der Erzeugerpreise eine sich stabilisierende positive Entwicklung erkennbar werde. In den Betrieben wachse die Hoffnung auf bessere Einkommen, die dringend erforderlich seien, um Investitionen in die Stärkung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit zu finanzieren. Landesweit sei bereits in der Startphase dieser Entwicklung mit einer merklichen Ausweitung der Anbauflächen reagiert worden. Ackerland werde wieder als wertvolles Kapital angesehen, die Signale würden von Stilllegung auf Rekultivierung umgelegt. Mit dem Anziehen der Erzeugerpreise sei allerdings die teilweise massive Verteuerung bei Nahrungsmitteln nachweislich nicht zu begründen.

Die Landesregierung bedachte der Kammerpräsident in ausgewogener Weise mit Lob und Tadel. Besondere Zustimmung erhielten die Landesregierung und die im Landtag vertretenen Fraktionen Hering für ihr kompromissloses Festhalten an der Ablehnung der Brüsseler Vorschläge für eine neue EU-Weinmarktordnung, ihre klare Position für eine gute Zukunft der Milchviehbetriebe und die Verstetigung der landwirtschaftlichen Nachwuchsförderung. Dagegen erneuerte Schindler die Position der Kammer und der Bauernverbände gegen eine weitere Ausdehnung der Vogelschutzgebiete verbunden mit der Einschränkung landwirtschaftlicher Nutzung. Die Kritik am vorliegenden Entwurfs für einen neuen Landesentwicklungsplan sei angekommen und habe ein Umdenken eingeleitet.

Quelle und Kontaktadresse:
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz Frieder Zimmermann, Öffentlichkeitsarbeit Burgenlandstr. 7, 55543 Bad Kreuznach Telefon: (0671) 793177, Telefax: (0671) 793199

(el)