Mehr Gleichbehandlung durch Teilzeit

(Berlin) - Mit dem geplanten Rechtsanspruch auf Teilzeit auch in der Privatwirtschaft wird nach DGB-Meinung auch ein Stück Gleichbehandlung realisiert. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer verwies am Montag in Berlin darauf, dass Beamte im öffentlichen Dienst dieses Recht auf voraussetzungslose Teilzeitarbeit schon besäßen. „Auch aus gleichstellungspolitischen Gründen muss hier gleichgezogen werden“, betonte sie.

Teilzeitarbeit müsse vor allem für Männer attraktiver und für die Gesellschaft „normaler“ werden. Zu mehr oder weniger freiwilliger Teilzeitarbeit seien in der Vergangenheit insbesondere Frauen gezwungen gewesen, damit sie Kindererziehung und bezahlte Erwerbstätigkeit unter einen Hut bringen konnten.

Es gäbe erstaunlich viele Branchen in der Bundesrepublik, die kaum Teilzeitarbeit anböten (Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe); in anderen Branchen wie Handel sowie öffentliche und private Dienstleistungen sei Teilzeitarbeit für bestimmte Tätigkeiten vom Kleinst- bis zum Großbetrieb fast ausschließlich möglich und erwünscht. Im übrigen sei es ein Mythos, dass vor allem Kleinbetriebe Teilzeitarbeit anböten - sie liegen sowohl in Ost wie West am unteren Ende der Skala. Diejenigen kleineren Betriebe, die allerdings Teilzeitarbeit anböten, nutzten dies erheblich häufiger als größere Betriebe.

Die DGB-Vize wies darauf hin, dass die Verbreitung von Teilzeitarbeit zwischen Ost (16,2 Prozent) und West (22,8 Prozent) anders aussehe. Wer generell schon wenig verdiene, könne aus finanziellen Gründen nicht ´mit einem noch geringeren Verdienst bei Teilzeitarbeit auskommen. „Die Herausnahme von Betrieben bis zu einer gewissen Größe ist bei dieser Sachlage arbeitsmarktpolitisch kontraproduktiv noch könnte die Ungleichbehandlung der Beschäftigten gerechtfertigt werden“, sagte die DGB-Vize.

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