Pressemitteilung | (vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Mietenmonitoring: "Von Mietenexplosion keine Spur."

(Hamburg) - Der Anstieg der Neuvertragsmieten ist im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein mit durchschnittlich 2,9 Prozent deutlich geringer ausgefallen als im Jahr zuvor, in dem der Wert bei 4,9 Prozent lag. Erstmals seit dem Jahr 2016 wurde auch der Fünfjahresdurchschnitt von 3,1 Prozent unterboten. Das geht aus dem Mietenmonitoring der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) für das Jahr 2020 hervor, das heute vom Kieler Innenministerium veröffentlicht wurde. Die monatliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter für eine neuvermietete Wohnung lag demnach im Durchschnitt landesweit bei 8,18 Euro.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

"Nun haben wir es schwarz auf weiß: die Wohnungsmieten steigen langsamer als gedacht, und das Ganze ohne Mietpreisbremse und Kappungsgrenze. Von Mietenexplosion keine Spur. Die Entwicklung zeigt, dass der Bau von neuen Wohnungen helfen kann, die Dynamik im Mietwohnungsmarkt zu begrenzen. Regulatorische Eingriffe sind hingegen suboptimal. Für den Neubau bedarf es eines 'positiven Investitionsklimas'. Also lieber motivieren, statt regulieren.

Wichtig ist der Hinweis, dass es sich bei den jetzt vom Ministerium veröffentlichten Zahlen ausschließlich um Neuvertragsmieten handelt. Der weitaus größte Teil der Menschen lebt aber in Bestandswohnungen, bei denen die Miete im vergangenen Jahr gar nicht oder nur gering erhöht wurde.

Zudem ergeben die Zahlen, dass die Angebotsmieten bei den im VNW-organisierten Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften gut zehn Prozent unter den Mieten anderen Wohnungsanbieter liegen. Im Sinne des bezahlbaren Wohnens haben diese Unternehmen im Land einen richtig guten Job gemacht.

Einfluss auf die Neuvertragsmieten hat ferner die Tatsache, dass derzeit deutlich weniger Menschen umziehen als in normalen Zeiten. Wenn aber weniger Bestandswohnungen angeboten werden, weil weniger Menschen umziehen, wirken sich Neubauten und die dafür notwendigen hohen Baukosten stärker auf den Durchschnitt von Neuvertragsmieten aus.

Die jetzt veröffentlichten Zahlen machen deutlich, dass es im Land große Unterschiede beim Nachfrage- und Preisanstieg nach Wohnraum gibt. Die Menschen zieht es offenbar verstärkt aus den Ballungsgebieten in ländliche Regionen. Die betroffenen Kommunen müssen jetzt rasch reagieren und die Bedingungen für den Bau bezahlbarer Wohnungen in mehrgeschossigen Wohngebäuden erleichtern. Ganz oben auf der Aufgabenliste steht die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl an Baugrundstücken.

Quelle und Kontaktadresse:
(vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. Oliver Schirg, Pressestelle Tangstedter Landstr. 83, 22415 Hamburg Telefon: (040) 520110, Fax: (040) 52011201

(sf)

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