Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB)
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Mit "Smart St@rt" in das Berufsleben / Neues Projekt fördert Integration von FlĂŒchtlingen in die Logistik und Binnenschifffahrt

(Duisburg) - Voraussetzung einer erfolgreichen Eingliederung von FlĂŒchtlingen in die Gesellschaft ist neben dem Spracherwerb, der Akzeptanz und Anpassung an kulturelle und gesellschaftliche Werte vor allem die dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt. Dass dies mit besonderen Herausforderungen verbunden ist, hat die OECD kĂŒrzlich auf Basis einer Unternehmensbefragung in Deutschland festgestellt. Danach ist eine gezielte UnterstĂŒtzung erforderlich, um FlĂŒchtlinge in geeigneter Weise auf eine berufliche Bildung als Integrationsvoraussetzung vorzubereiten. Hier setzt das vom Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung geförderte Projekt "Smart St@rt - Integrierte fachlich-sprachliche Qualifizierung von FlĂŒchtlingen fĂŒr den Berufsstart in Binnenschifffahrt und Logistik" an. Ziel ist es, ein Kurskonzept, das auf eine stabile Arbeitsmarktintegration ausgerichtet ist und auch auf andere Branchen transferiert werden kann, zu entwickeln.

Der in Deutschland anhaltende FachkrĂ€ftemangel macht auch vor den beiden "Zielbranchen" des Projektes, der Binnenschifffahrt und der Logistik, nicht Halt. In der Binnenschifffahrt ist insbesondere in Bezug auf das fahrende Personal in der GĂŒterschifffahrt ein Personalbedarf festzustellen, vor allem bei Unternehmen mit ein bis zwei BeschĂ€ftigten, den so genannten Partikulieren. Im Jahr 2015 weisen darĂŒber hinaus ĂŒber 30 Prozent der in der Branche sozialversicherungspflichtig BeschĂ€ftigten ein Alter von 55 Jahren und mehr auf. Dies zeigt: Es besteht angesichts positiver Arbeitsmarktperspektiven erheblicher Handlungsbedarf und damit können sich auch Chancen eröffnen, FlĂŒchtlinge durch die Teilnahme an entsprechenden Modellmaßnahmen und Qualifizierungskonzepten auf den Weg in eine BeschĂ€ftigung vorzubereiten.

Konkret geht es in dem Projekt darum, ein integriertes Kurskonzept durch eine Kombination sprachlicher und berufsorientierender Inhalte zu erarbeiten, erproben und evaluieren, das dann auf eine TÀtigkeit - im Idealfall auf eine berufliche Ausbildung - in Binnenschifffahrt oder Logistik vorbereiten soll. Die angestrebte didaktisch-methodische VerschrÀnkung von Sprach- und fachlichem Kompetenzerwerb in den vorgesehenen Lernmodulen ist dabei von hoher Bedeutung, da viele der bisher vorliegenden Lehr- und Lernmaterialien zur berufsbezogenen Sprachförderung zwar Situationen des allgemeinen Arbeitsalltags exemplarisch thematisieren, sich in ihrem inhaltlichen Fokus aber zu wenig auf relevante berufsfachliche und kommunikative Aspekte des betrieblichen Arbeits- und Lernorts beziehen.

Um die gewĂŒnschte Verbindung zwischen sprachlicher Kommunikation und berufsfachlichem Kompetenzerwerb zu erreichen, werden im Projekt relevante Praxisszenarien konstruiert, die aufeinander bezogene Lernsituationen und Lernarrangements umfassend zu exemplarischen Lern- und Handlungsfeldern innerhalb thematisch abgegrenzter Module verdichten. Geplant ist die Konzeption und DurchfĂŒhrung zweier Kurse mit jeweils ca. sechsmonatiger Dauer.

Wichtig fĂŒr den Praxisbezug: In die modular strukturierten Handlungsfelder werden flankierende Angebote wie Coaching, Bewerbungstraining, Berufsberatung, Sprach- und Kompetenztests, betriebliche Praktika und Berufserkundung integriert.

"Smart St@rt" richtet sich in erster Linie an jĂŒngere Personen, die als FlĂŒchtling anerkannt sind oder ĂŒber einen Bleibestatus verfĂŒgen. Voraussetzungen sind neben gewerblich-technischem Berufsinteresse und einem Mindestmaß an TechnikaffinitĂ€t auch entsprechende Kenntnisse der deutschen Sprache (mindestens auf dem Niveau B1). Um eine möglichst homogene Adressatengruppe von Teilnehmern akquirieren zu können, werden entsprechende Eignungs- und Kompetenztests durchgefĂŒhrt.

Das Projekt verfolgt neben der Integration von FlĂŒchtlingen in Binnenschifffahrt und Logistik aber auch das darĂŒber hinausgehende Ziel, das Konzept auf andere Branchen transferieren zu können.

Beteiligt an dem Vorhaben, das vom ProjekttrĂ€ger im Deutschen Zentrum fĂŒr Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) begleitet wird, sind als Partner das Entwicklungszentrum fĂŒr Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST), die UniversitĂ€t Duisburg-Essen (Institut fĂŒr Berufs- und Weiterbildung) und der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB). UnterstĂŒtzt wird die Arbeit durch die assoziierten Partner wie dem Institut fĂŒr Modelle zur beruflichen und sozialen Entwicklung (IMBSE), dem Evangelischen Bildungswerk im Kirchenkreis Duisburg (EBW), dem Zentrum fĂŒr TĂŒrkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI), dem Bundesverband der SelbststĂ€ndigen, Abteilung Binnenschifffahrt (BDS), und dem Duisburger Hafen AG (duisport). Die zustĂ€ndige Arbeitsverwaltung (Jobcenter und Arbeitsagentur) erbringt vor allem in Bezug auf die Auswahl der kĂŒnftigen Kursteilnehmer einen wesentlichen Beitrag zum Projekt. Die Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve und die Handwerksammer DĂŒsseldorf werden dieses Modellvorhaben begleiten und insbesondere im Hinblick auf den Transfer der Projektergebnisse auf andere Branchen beratend mitwirken.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) Fa­bian Spieß, Referent, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dammstr. 15-17, 47119 Duisburg Telefon: (0203) 80006-50, Fax: (0203) 80006-21

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