Pressemitteilung | Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (KGSH)

Mitgliederversammlung der KGSH / Kliniken in der Klemme

(Kiel) - Die Zukunftsperspektiven der rund 85 schleswig-holsteinischen Krankenhäuser stehen im Mittelpunkt der heutigen (4. Februar 2008) Mitgliederversammlung der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein (KGSH).

Trotz der relativ günstigen allgemeinen Wirtschaftsentwicklung im vergangenen Jahr sieht Dr. Burghard Rocke, Landrat des Kreises Steinburg und Vorsitzender der KGSH die Krankenhäuser in extrem enge Budgets eingeklemmt. Durch die Abkoppelung vom Wirtschaftswachstum seien die Kliniken nicht in der Lage, für ihre Beschäftigten mehr Geld auszugeben als bisher, erklärte Rocke vor den mehr als 90 Teilnehmern der Versammlung.

Die aktuellen Tarifforderungen von Ärztegewerkschaft und Marburger Bund sind für Rocke "jenseits von Gut und Böse", da der Gesetzgeber den Krankenhäusern eine Preissteigerung von gerade einmal 0,14 Prozent zugesteht. Eine Verbesserung der Bezahlung ist für die Krankenhäuser erst dann möglich, wenn die seit rund fünfzehn Jahren andauernde Deckelung der Erlöse aufgehoben wird.

Wenn den Krankenhäusern nicht zusätzliche Mittel zur Verfügung stehen, führt eine Personalkostensteigerung für Rocke unmittelbar zu Stellenabbau. Das schlage aber unmittelbar auf die Versorgungsqualität durch. "Bereits jetzt ist es kaum noch möglich, den Erwartungen unserer Patienten auf persönliche Zuwendung gerecht zu werden", so Rocke.

Über die längerfristigen Perspektiven für die Krankenhäuser im Norden diskutiert die Versammlung mit Gesundheitsstaatssekretär Dr. Hellmut Körner, der die Vorstellungen des Landes zur Zukunft der Krankenhausfinanzierung erläutert. Kontroverse Positionen erwarten die Versammlungsteilnehmer von einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der Landtagsfraktionen sowie der Krankenhauspraxis.

Ein Zukunftsthema steht am Nachmittag mit der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte auf der Tagesordnung. Hierzu erhalten die Krankenhausvertreter ausführliche Informationen über den Stand der Umsetzung. Der Zeitplan für die Einführung dieses "Jahrhundertprojektes" sowie die notwendigen Vorbereitungen durch die Krankenhäuser werden hier im Vordergrund stehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (KGSH) Ulrike Petersen, Pressereferentin Feldstr. 75, 24105 Kiel Telefon: (0431) 8810510, Telefax: (0431) 8810515

(tr)

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