Möllenberg: Zum "Gütesiegel" gehören auch Arbeitsbedingungen
(Hamburg) - Nach Informationen der LebensmittelZeitung habe Aldi Nord den Lieferanten in der Lebensmittelindustrie einen umfangreichen Forderungskatalog hinsichtlich Umwelt-, Verbraucher- und Tierschutz übermittelt. "Wir unterstützen das", hat Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erklärt.
"Artgerechte Tierhaltung und Produktqualität reichen aber nicht aus. Der Forderungskatalog ist scheinheilig angesichts dessen, dass der Preiskampf bei den Discountern derzeit in die nächste Runde geht. Dadurch wächst der Druck auf die Beschäftigten und die Lieferanten nicht nur in Deutschland enorm. Zu befürchten ist weiteres Lohn- und Sozialdumping." Notwendig sei es deshalb, diesen Forderungskatalog zu ergänzen: Auch Arbeitnehmerrechte, Sozialstandards und menschenwürdige Arbeitsbedingungen müssen gewährleistet sein.
"Niedrige Preise sind nicht um jeden Preis zu haben." Dies sei inzwischen auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern angekommen, wie eine gestern (9. Februar 2009) veröffentlichte Studie zeige. Fast die Hälfte der Deutschen meide Discounter mit mutmaßlich schlechten Arbeitsbedingungen. "Mit einem Gütesiegel, das auch die Arbeitsbedingungen wie Abschluss und Einhaltung von Tarifverträgen oder die Bezahlung von Überstunden einbeziehe, könnten die Discounter ihr Image verbessern", so Möllenberg.
Quelle und Kontaktadresse:
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Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin
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