Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU zum G7 Gipfel: Ökologische Krisen nicht aus dem Blick verlieren

(Berlin/Elmau) - Berlin/Elmau - Am Sonntag kommen die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrieländer der Welt zum G7-Gipfel zusammen. Zum zweiten Mal findet das Treffen der reichsten Nationen unter deutscher Präsidentschaft in Elmau statt. 2015 waren hier entscheidende Grundsteine für das Pariser Klimaabkommen gelegt worden. Ähnlich muss in diesem Jahr das Montréaler Weltnaturabkommen vorbereitet werden: Ende des Jahres soll dieses für diese Dekade verabschiedet werden.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: "Die G7-Länder sprechen in Elmau über die drängendsten Krisen unserer Zeit. Dazu gehört die schlimme Lage in der Ukraine, aber auch die lebensbedrohlichen ökologischen Krisen bei Klima und Natur dürfen in Elmau nicht ins Abseits geraten. In der Erklärung der G7-Klimaschutz-, Energie- und Umweltminister von Ende Mai sind alle wesentlichen Punkte enthalten. Der Ball liegt zum Torschuss bereit. Bundeskanzler Olaf Scholz sollte diese Chance nicht verstreichen lassen, Stürmerqualitäten beweisen und Klima- und Naturschutz zur Chefsache machen. Deutschland kann ganz aktuell aus einer führenden Rolle heraus mit dem Weltnaturabkommen die Krisenfestigkeit und Resilienz des Planeten stärken.”

In Elmau müssen die Grundsteine dafür weiter gelegt werden. Ein entscheidender Punkt für die Umsetzung des Weltnaturabkommens ist die ausreichende Finanzierung. Hier hakt es nach wie vor. So ist beispielsweise im Bundeshaushalt derzeit keine Erhöhung der Mittel für den globalen Biodiversitätsschutz vorgesehen. Bleibt das so, wäre das ein schlechtes Signal für die laufenden Verhandlungen und an die anderen G7 Staaten. Und je länger diese Frage ungelöst bleibt, umso größer wird die Gefahr eines Scheiterns des Weltnaturabkommens.

"Die reichen Industrienationen haben beim Erreichen von Klima- und Biodiversitätszielen eine Verantwortung. Sie sind die größten Verursacher der ökologischen Krisen. Gleichzeitig verfügen sie über die größten finanziellen Ressourcen und ökonomische Hebel, um diese noch abzuwenden. Ein klug konstruiertes Weltnaturabkommen muss die Verantwortung der Industrienationen in den Fokus nehmen," so Magdalene Trapp, NABU-Referentin für Biodiversitätspolitik.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

(ss)

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