Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB)

Neubau der Schleuse Wusterwitz weist zahlreiche Mängel auf / BDB fordert rasche Freigabe des Bauwerks für die Schifffahrt

(Duisburg) - Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) sieht mit großer Sorge, dass dem Beton in der neuen Schleusenkammer Wusterwitz am Elbe-Havel-Kanal an der Oberfläche die Festigkeit fehlt. Dies melden Mitgliedsunternehmen, deren Fahrzeuge beim Passieren der alten Schleusenkammer bis zu 2 Quadratmeter große deutlich erkennbare schadhafte Stellen in der soeben erst errichteten neuen Kammer bemerken.

"Schadensumfang und -ursache an der neu gebauten Schleuse, die Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 17 - der Wasserstraßenverbindung zwischen Hannover und Berlin - ist, müssen zügig ermittelt werden, damit die bisher noch nicht erfolgte Abnahme des Bauwerks und dessen Freigabe für die Schifffahrt zeitnah erfolgen kann.", fordert BDB-Präsident Georg Hötte.

Ebenso zügig sollte ein Sanierungskonzept zwischen dem Bund und der beauftragten Baufirma vereinbart werden, so Hötte weiter, damit die Schifffahrt und ihre Kunden in Industrie, Handel und Tourismus planen können, wann die neue Schleuse Wusterwitz in Betrieb gehen soll.

Schon jetzt führt die Verzögerung der Freigabe zu Nachteilen für die Binnenschifffahrt und ihre Kunden in den neuen Bundesländern. Wenn im Frühjahr 2015 ein Schleusentor an der alten Kammer der Schleuse Wusterwitz ausgetauscht werden muss, steht die neue Kammer aller Voraussicht nach noch nicht zur Verfügung. Der Bund muss dann die seit einigen Jahren für die Binnenschifffahrt gesperrte untere Havel wieder als Umfahrungsmöglichkeit für den gesperrten Bereich des Elbe-Havel-Kanals freigeben. Der BDB fordert für diesen Zeitraum von rund 3 Wochen die Zulassung von 85 m langen und 9,50 m breiten Fahrzeugen mit einer Abladetiefe von 2,00 m auf der unteren Havel und eine Bereitstellung von Lotsen durch den Bund.

Durch die Schleuse Wusterwitz wurden 2013 rund 4 Millionen Tonnen Güter auf über 8.500 Güterschiffen sowie zusätzlich rund 4.000 Sportfahrzeuge geschleust. Nach Einschätzung des BDB sind von der für 2015 angekündigten Sperrung rund 300.000 Tonnen Ladung betroffen, was insgesamt bis zu 400 Passagen von vollen, anteilig beladenen und leeren Schiffen entspricht und wiederum im Durchschnitt 25 Schiffe pro Tag betreffen würde.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) Pressestelle Dammstr. 15-17, 47119 Duisburg Telefon: (0203) 80006-50, Fax: (0203) 80006-21

(sy)

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