Pressemitteilung | Europaverband der Selbständigen - Deutschland (ESD) e.V.

Neue Bilanzierungsregeln / Unzumutbar für den Mittelstand

(Berlin) - Bislang erfolgt die Bilanzierung nach den Regelungen des Handelsgesetzbuches (HGB). Schon dies verursacht Kosten und Aufwand, ist aber, soweit die Voraussetzungen erfüllt sind, nicht vermeidbar.

Für kapitalmarktorientierte Unternehmen und Konzerne gelten ab nächstem Jahr neue internationale Bilanzierungsregeln, für die Kürzel wie US-Gaap, IAS oder IFRS stehen. Für den Mittelstand gelten sie unmittelbar nicht. Es muss aber davon ausgegangen werden, dass Banken , Investoren und Vertragspartner des Mittelstandes aus der Industrie (z.B. Zuliefererverhältnisse) den Mittelstand faktisch dazu drängen oder gar zwingen werden, diese neuen Bilanzierungsstandards auch in ihren Unternehmen umzusetzen. Unabhängig davon, ob diese neuen Standards tatsächlich besser sind als die HGB - Standards (die Experten streiten bereits heftig), würde das dargestellte Szenario den Mittelstand vor neue Probleme stellen, mit denen er ohnehin bereits jetzt zu stark belastet ist.

Diese Standards sind von hoher Komplexität. Die Unternehmen, aber auch die Masse der bei der Bilanzierung heute unterstützenden Berater, sind nicht in der Lage, was bereits jetzt absehbar ist, diese Regeln anzuwenden und umzusetzen. Internationale Konzerne mögen sich hier teuere Experten- und Beraterstäbe leisten können. Der Mittelstand kann dies nicht! Dass daneben regelmäßig ein HGB- Abschluss erstellt werden muss, lässt den Wahnsinn, der hier dem Mittelstand droht, noch deutlicher erkennen.

"Wenn die Politik den Mittelstand vor den nicht absehbaren Konsequenzen aus dieser Entwicklung schützen will", so Rechtsanwalt Lutz Zobel, Vizepräsident des BVD, "dann muss sie ihren vollen Einfluss einbringen, um diese Entwicklung und deren Auswirkungen auf den Mittelstand zu stoppen. Dem Mittelstand drohen weitere, unnötige Belastungen, die neben allen anderen Problemen die Unzumutbarkeit der Rahmenbedingungen drastisch verschärfen werden. Das Feld kann nicht Experten überlassen werden, die hier zum Teil ausschließlich egoistische Ziele verfolgen. Offensichtlich ist diese Problematik an der Politik bisher weitgehend vorbei gegangen. Es wird Zeit, dass man sich damit ernsthaft beschäftigt und die Aufgaben, die die Politik auf diesem Felde hat, annimmt und erfüllt, im Sinne der deutschen Wirtschaft, sicherlich aber im Interesse des Mittelstandes".

Quelle und Kontaktadresse:
Europaverband der Selbständigen Bundesverband Deutschland (BVD-CEDI) Hüttenbergstr. 38-40, 66538 Neunkirchen Telefon: 06821/306240, Telefax: 06821/306241

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