Pressemitteilung | Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)

Nobelpreis: Pharma-Unternehmen wird die Entwicklung neuer Krebs- und Anämie-Medikamente ermöglicht

(Berlin) - Der diesjährige Nobelpreis für Medizin geht an die Entdecker des Sauerstoff-Sensor-Systems in den Körperzellen / Aufbauend auf dieser Forschung konnten Pharma-Unternehmen neue Medikamente gegen Anämie und verschiedene Krebserkrankungen entwickeln / Viele dieser Medikamente werden bereits mit Patienten erprobt

Heute wurde in Stockholm verkündet, dass William G. Kaelin, Sir Peter J. Ratcliffe und Gregg L. Semenza für die Aufklärung des Sauerstoff-Sensor-Systems von Körperzellen den diesjährigen Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhalten. Zellen passen mit Hilfe dieses Sensors ihren Stoffwechsel an. Nierenzellen verwenden ihn auch, um den Bedarf des Körpers an neuen roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport zu ermitteln. Ein Kernelement des aus mehreren Molekülen bestehenden Sensors ist der Hypoxia Inducible Factor (HIF).

Dank dieser bahnbrechenden Forschung können Pharma-Unternehmen neue Medikamente gegen Anämie und verschiedene Krebsarten entwickeln. Einige davon werden bereits mit Patienten erprobt:

- Die Medikamente gegen Anämie bei Nierenkrankheit, die HIF-Prolylhydroxylase-Inhibitoren genannt werden, haben bereits das letzte Erprobungsstadium vor der Zulassung erreicht: die klinischen Studien mit Patienten der Phase III. In Japan und China wurde eins dieser Medikamente sogar schon zugelassen. Sie werden auch für die Eignung zur Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen erprobt.
- Auch Medikamente aus einer zweiten auf HIF beruhenden Arzneimittelklasse - den HIF-2-alpha-Antagonisten - befinden sich in der Erprobung mit Patienten; in klinischen Studien der Phase II. Mit ihnen soll die Behandlung von Nierenkrebs, Hirntumoren und anderen Krebsarten verbessert werden.

Im Falle guter Studienergebnisse werden die Unternehmen für ihre Medikamente die Zulassung in der EU, in den USA und in weiteren Ländern beantragen können.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) Dr. Rolf Hömke, Wirtschaftspresse Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 206040, Fax: (030) 20604222

(sf)

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