Ohne Biotechnologie zukünftig keine sichere Nahrungsmittelversorgung
(Bonn) - Die 24. Konferenz der Internationalen Vereinigung der Agrarökonomen (IAAE) mit weit über 1000 Teilnehmern aus 80 Ländern ging am 18. August in Berlin zu Ende. Sie hat erstmals auf deutschem Boden stattgefunden. Sechs Tage diskutierten die Delegierten die aktuellen Probleme der Welternährung, um weltweite Strategien zur Verringerung von Hunger und Mangelernährung entwickeln zu können. Der Vorsitzende des Organisationskomitees der Konferenz, Professor Harald von Witzke, von der Berliner Humboldt-Universität, erklärte in einer Pressekonferenz, dass die Agrarökonomen von einem Anwachsen der Weltbevölkerung auf mehr als 8 Milliarden Menschen bis zum Jahr 2025 ausgehen.
Diese Bevölkerungsentwicklung und andere Faktoren werden nach Ansicht der Wissenschaftler zu einer erheblichen Zunahme des weltweiten Nahrungsmittelbedarfs führen. Eine ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln ist nach Einschätzung der Konferenzteilnehmer nur möglich, wenn sowohl die internationale Agrarforschung als auch die Ausbildung im Agrarbereich intensiviert werden. Ohne Biotechnologie wird sich die Nahrungsmittelversorgung der Welt in Zukunft nicht sicherstellen lassen, so von Witzke.
Die Landwirtschaft der Zukunft wird nach Ansicht der Agrarökonomen eine High-tech Landwirtschaft sein. Diese Form der Agrarwirtschaft erfordere viel Kapital und Ausbildung. Beides sei in den reichen Industrieländern reichlich vorhanden, während in den Entwicklungsländern beide Ressourcen Mangelware seien mit der Folge, dass sich die internationale Wettbewerbsposition zulasten der Entwicklungsländer verschlechtern werde. Als Folge davon werde der Importbedarf der Dritte-Welt-Länder für Getreide und andere Nahrungsmittel in den kommenden Jahrzehnten stark ansteigen.
Neuer Präsident der Konferenz der Internationalen Vereinigung der Agrarökonomen wurde der Bonner Professor Joachim von Braun. Der neue Präsident der IAAE sieht bei der Globalisierung der Agrarwirtschaft und der Warenströme Sonnen- und Schattenseiten. So könnten vom Handel auch die ärmsten Länder profitieren. Die Forschungsbereiche Bio- und Informationstechnologie sind nach von Brauns Einschätzung die beiden großen Zukunftstechnologien, von denen die Kleinbauern und die ländlichen Räume großen Nutzen ziehen könnten.
Die 25. Konferenz der Internationalen Vereinigung der Agrarökonomen soll in drei Jahren in Südafrika stattfinden.
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