Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB)

Partikuliere kritisieren Bundesregierung

(Duisburg) - Der Dialog zwischen deutschen Partikulieren und dem Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt soll intensiviert und eine Partikulier-Kommission mit zwei festgeschriebenen Sitzen im Vorstand ins Leben gerufen werden. Dies sind konkrete Entscheidungen, die auf dem "Tag der Deutschen Binnenschifffahrt" am 21. Oktober 2000 auf Einladung des Bundesverbandes in Duisburg-Rheinhausen getroffen wurden. Einigkeit mit den etwa 200 erschienenen Partikulieren bestand auch darin, dass das Gewerbe künftig mit einer Stimme gegenüber Politik, Verwaltung und Wirtschaft sprechen sollte.

Zu der Veranstaltung sprachen als Gäste Ministerialdirektor Hans-Jürgen Froböse aus dem Bundesverkehrsministerium, Dr. Peter Langenbach, Vorsitzender des Ausschusses Binnenschifffahrt des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, und Prof. Dierk Schröder, Präsident der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte, über die Notwendigkeit eines starken Gewerbeverbandes zur Vertretung der Interessen der deutschen Binnenschifffahrt.

BDB-Präsident Heinz Hofmann trat unrealistischen Forderungen entgegen, die darauf gerichtet waren, dass ein Verband Frachtenabschlüsse tätigen, Frachtenerhöhungen durchsetzen und sonstige mit der Schiffsfracht zusammenhängende Nebenkosten vereinbaren könne. Dies sei ausschließlich Sache der Unternehmen. Die Binnenschifffahrt benötige aber einen Gewerbeverband, der erstens die Interessen gegenüber Politik, Verladerschaft, Verwaltung und sonstigen an der Binnenschifffahrt interessierten Gruppen und Organisationen vertrete und zweitens die in der Praxis notwendigen Regelungen auch im technisch-nautischen Bereich nicht über Gebühr zu Lasten des Gewerbes festlege.

Der BDB umfasse alle Gruppierungen des deutschen Binnenschifffahrtsgewerbes wie Reedereien, Befrachter, Genossenschaften und auch Einzelpartikuliere. Als Präsident des Verbandes fühle er sich aufgerufen, die Interessen aller Mitglieder in gleichem Maße zu vertreten. Dies sei auch in effektiver Weise in den letzten Jahren geschehen. Daran hätten Mitglieder des Vorstandes und der Geschäftsführung in hohem Maße zusammengewirkt.

Die Gründung einer Partikulierkommission, die ausschließlich aus Partikulieren zusammengesetzt werde, fand die einhellige Zustimmung der Versammlung. Unzufriedenheit äußerten die Partikuliere über die unzureichende Kontrolle der nach den bilateralen Verträgen mit den osteuropäischen Staaten getroffenen Vereinbarungen über den Binnenschiffsverkehr, über mangelnde Sanktionen bei festgestellten Verstößen und ungenehmigten Kabotagefahrten. Auch die steuerlichen Benachteiligungen gegenüber der niederländischen Konkurrenz, der unzureichende Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur und die einseitige Bevorzugung der Bahn durch die Verkehrspolitik waren ebenso Gegenstand der Kritik wie die allgemeinen durch die Politik gesetzten Rahmenbedingungen, die zu der schwierigen wirtschaftlichen Lage vieler Partikulierbetriebe geführt hätten.

BDB-Hauptgeschäftsführer Gerhard v. Haus hatte zuvor einen umfassenden Überblick über die Tätigkeit des Verbandes gegeben, darüber berichtet, in welchen nationalen und internationalen Organisationen für die Binnenschifffahrt gestritten werde, und an vielen Einzelbeispielen die erfolgreiche Arbeit dargelegt und beschrieben, welcher Nutzen für jeden einzelnen Wirtschaftsbetrieb entstanden sei.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) Dammstr. 15-17 47119 Duisburg Telefon: 0203/8000650 Telefax: 0203/8000621

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