Pressemitteilung | Die Verbraucher Initiative e.V.

Patientenschaden durch billige Zahnprothesen / Verbraucher Initiative fordert rasche Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher

(Berlin) - Im Skandal um billige Zahnprothesen aus Asien und Osteuropa sind Patientinnen und Patienten die Leidtragenden. Die gesundheitliche Auswirkung der importierten Zahnprothesen und -brücken ist derzeit nicht absehbar. Auch der finanzielle Schaden geht zu Lasten der Versicherten, die einen Teil der Materialkosten selber zahlen müssen. Die Verbraucher Initiative fordert vom Bundesgesundheitsministerium eine schnelle Aufklärung über mögliche gesundheitliche Gefahren und Unterstützung der Patientinnen und Patienten bei ihren Schadenersatzansprüchen sowie einen sofortigen Entzug der Kassenzulassung für die betrügerischen Zahnärzte.

"Das kriminelle Vorgehen der Zahnärzte ist ein Fall für die Staatsanwaltschaft" so Dr. Silvia Pleschka von der Verbraucher Initiative e.V. Angesichts der leeren Staatskassen und der immer stärkeren finanziellen Eigenbeteiligung der Versicherten an Gesundheitsleistungen sind die Bereicherungsversuche der Zahnärzte skandalös und dürfen nicht straffrei bleiben. Nur ein konsequentes Vorgehen gegen die beteiligten Mediziner kann den Vertrauensbruch im Patient-Arzt-Verhältnis wieder beheben.

Nach Ansicht der Gesundheitsreferentin sind die Verbraucherinnen und Verbraucher bei diesem Betrugsskandal in zweifacher Hinsicht geschädigt. "Sie haben – je nach Versicherungsleistung - bis zu 50 Prozent der Materialkosten selber bezahlt und sind daher die Betrogenen. Problematisch sind auch die möglichen gesundheitlichen Gefahren durch die implantierten Prothesenmaterialien" so Dr. Pleschka. Verlässliche Informationen zur Qualität der verwendeten Materialien wie beispielsweise der Zusammensetzung der Metalllegierungen, ihrer Schadstoffbelastung und Langlebigkeit fehlen derzeit. Umfassende und rasche Aufklärung tun Not.

Den betroffenen Verbraucherinnen und Verbrauchern empfiehlt die Verbraucher Initiative e.V. folgendes Vorgehen:

- Patientinnen und Patienten haben das Recht auf Einsicht in ihre Behandlungsunterlagen. Setzen Sie sich mit dem behandelnden Zahnarzt in Verbindung und fordern Sie eine schriftliche Auskunft über die Herkunft und den Preis der Zahnersatzmaterialien an.

- Kostenlose Beratung bieten hier die Krankenkassen.

- Spätestens, wenn es um die Regelung von Schadenersatz und Schmerzensgeld geht, sollten Sie sich anwaltlich beraten lassen.

Quelle und Kontaktadresse:
Die Verbraucher Initiative e.V. Elsenstr. 106 12435 Berlin Telefon: 030/5360733 Telefax: 030/53607345

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