Peters fordert angesichts verheerender Arbeitslosenzahlen einen grundlegenden Kurswechsel in der Politik
(Frankfurt am Main) - Angesichts verheerender Arbeitslosenzahlen hat der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, einen Kurswechsel in der Wirtschafts-, Finanz-, und Arbeitsmarktpolitik gefordert. "Der Negativrekord auf dem Arbeitsmarkt hat endgültig gezeigt, dass die betriebene Politik der Entlastung von Unternehmen bei gleichzeitiger Belastung von Arbeitnehmern nicht zu weniger Arbeitslosen, sondern zu einem Höchststand der Massenarbeitslosigkeit geführt hat", sagte Peters am 02. Februar in Frankfurt. Während immer mehr Arbeitnehmer in die Sackgasse der Arbeitslosigkeit und damit in Armut und soziale Unsicherheit getrieben würden, befänden sich die Unternehmen mit ihren Gewinnsteigerungen auf der Überholspur, kritisierte Peters.
Die Arbeitslosenzahlen vom Januar 2005 seien der endgültige Beweis für das Scheitern einer angebotsorientierten Politik. Der IG Metall-Vorsitzende forderte die Bundesregierung auf, die dramatische Situation nicht durch eine Debatte über angebliche oder tatsächliche statistische und saisonale Probleme zu verniedlichen. "Die Arbeitsplatzlücke hat eine Dimension erreicht, die sich nicht durch Mathematik, sondern nur durch einen grundlegenden Wechsel in entscheidenden Feldern der Politik bekämpfen lässt", betonte Peters. Reformen à la Hartz IV würden nicht zu dem gewünschten Erfolg führen.
Scharf kritisierte Peters in diesem Zusammenhang die Forderungen von BDA-Präsident Dieter Hundt nach weiteren Einschnitten bei den Arbeitnehmern und der Arbeitsmarktpolitik, um die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu senken. "Besser als Herr Hundt kann man angesichts der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt die Ignoranz der deutschen Unternehmerelite gegenüber den arbeitenden Menschen nicht unter Beweis stellen." Die Arbeitgeber hätten mittlerweile jedes Maß verloren, sagte Peters.
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