Peters: Unionspläne für niedrigere Ausbildungsvergütung "geradezu skandalös"
(Frankfurt/Main) - Die IG Metall hat den Gesetzesentwurf von CDU/CSU zur Reduzierung der Lehrstellenvergütungen als "Ausbildungs-Dumping" zurückgewiesen. "Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist in Tarifverträgen geregelt und darf nicht in das Belieben der Betriebe gestellt werden", sagte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, am Dienstag in Frankfurt. "Was CDU und CSU hier fordern, würde die Auszubildenden schutzlos dem Kräftespiel des freien Marktes ausliefern." Die Absenkung der Vergütungen um bis zu einem Drittel, wie sie die Union in dem heute veröffentlichten Gesetzentwurf vorschlage, bezeichnete Peters als "geradezu skandalös".
Viele Ausbildungsvergütungen reichten schon heute nicht zu einem auskömmlichen Leben, sagte Peters. Im ersten Ausbildungsjahr betrage die Vergütung im Schnitt 33 Prozent des Einstiegslohns für ausgelernte Facharbeiter. Im dritten und vierten Ausbildungsjahr klettere die Ausbildungsvergütung auf 43 Prozent. "Das ist gemessen am produktiven Beitrag der Auszubildenden keine Luxusvergütung", sagte Peters. "Die Höhe der Ausbildungsvergütungen festzulegen, ist Aufgabe der Tarifparteien", stellte Peters fest und warnte vor einem Aushöhlen der Tarifautonomie.
Vehement kritisierte Peters auch die Vorschläge von CDU und CSU, die Ausbildungszeiten zu verkürzen. "Ein Absenken des Ausbildungsniveaus würde den Standort Deutschland nachhaltig beschädigen", sagte Peters. Opposition und Regierung forderte er auf, die Ausbildungsplatzumlage endlich gesetzlich zu verankern, damit sich spätestens zum Herbst die Misere auf dem Ausbildungsmarkt entspanne. Es könne nicht angehen, dass durch parteipolitisch motivierte Störmanöver vom eigentlichen Problem abgelenkt werde, sagte Peters. Eine halbe Million junger Menschen seien ohne Arbeit, die Hälfte davon hätten keine Ausbildung.
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