Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) - Hauptstadtbüro

Pferdefleisch-Skandal / Möllenberg: Informantenschutz gesetzlich regeln!

(Berlin) - "Eine wirksame Hemmschwelle, um kriminelle Machenschaften - wie offensichtlich im europaweit ausufernden Skandal um das Pferdefleisch - einzudämmen, ist der gesetzliche Schutz von Hinweisgebern, so genannten `Whistleblowern`. Damit kann der Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die auf Missstände aufmerksam machen, gestärkt werden", hat Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten heute erklärt.

Es sei unerträglich, wie die Verbraucherinnen und Verbraucher seit Wochen besänftigt und hingehalten werden. "Das ist der Skandal hinter dem Skandal: Die Beschönigung, Pferdefleisch sei gesundheitlich unbedenklich, Deutschland sei nicht betroffen." Jetzt werde das Schmerzmittel Phenylbutazon entdeckt. Auch in Deutschland verkaufte Lasagne enthalte Pferdefleisch. Produkte würden "vorsorglich" aus den Regalen verschwinden.

"Eine gesetzliche Regelung des Informantenschutzes, wie sie NGG seit Jahren fordert, ist dringend notwendig. Gerade in der Lebensmittelwirtschaft könnten Missstände und kriminelle Machenschaften damit rechtzeitig aufgedeckt und Lebensmittelskandale verhindert werden", so Möllenberg. "Das wäre auch ein sinnvoller Beitrag zum Verbraucherschutz."

Der aktuelle Skandal um das Pferdefleisch sei nur ein weiteres Glied in der Kette krimineller Praktiken - wie Beimischen dioxinhaltiger Produkte in Futtermittel, Hygieneverstöße und Mäusekot in Bäckereien, Umetikettieren von Fleisch, Panschereien oder vorsätzliche Verstöße gegen die Kennzeichnungspflicht und das Lebensmittelrecht - immer wieder gerät die Lebensmittelindustrie - und jetzt nicht nur in Deutschland in Verruf. "Die Beschäftigten, die Missstände aufdecken und öffentlich machen, müssen besser vor rechtlichen und finanziellen Konsequenzen, Benachteiligungen bis hin zu Kündigungen geschützt werden", so Möllenberg.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro Pressestelle Luisenstr. 38, 10117 Berlin Telefon: (030) 288849693, Telefax: (030) 288849699

(tr)

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